Es sind nicht die äußere Qualifikationen, die uns ausmachen, es sind die inneren, unbeweisbaren Erfahrungen und `Zu-fälle´, die uns prägen und uns dann im Außen handeln und besondere Entscheidungen fällen lassen, nicht umgekehrt. Da ich jedoch immer wieder darum gebeten werde, stelle ich diesen kleinen Lebenslauf hier ein – bewusst in Verlaufstext gehalten, um dem roten Faden Rechnung zu tragen.
Ich wahre dabei eine gewisse Zurückhaltung, wie der Integrale Yoga es gebietet und meine göttliche Führung es zulässt und einwilligt.
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1960 wurde ich als unerwarteter und unerwünschter Nachzügler von drei Kindern geboren, weshalb ich immer das Gefühl hatte, nie vollkommen in dieser Welt angekommen zu sein. Ein harmonisches Familienumfeld lernte ich nie kennen, dafür aber schnell, mich anzupassen und nicht "lästig" zu sein. Es herrschte eine Atmosphäre von Unterdrückung, Missbrauch und Angst vor dem Vater, der sicher von den Erlebnissen des zweiten Weltkriegs, wie auch meine Mutter, massiv geprägt war. Aber man durfte nie darüber sprechen, auch nicht meine Mutter. In mir legte sich im Laufe der Kindheit und vor allem im Jugendalter ein immenses Potential an Schuldgefühlen und Ängsten an, die nicht die meinen waren und Jahrzehnte meines Lebens bestimmten.
Viele Jahre wurde ich von chronischen Erkrankungen gequält, von denen einige auf einen Impfschaden zurückzuführen sind. Zweimal wurden mir in der Kindheit 6 Wochen "Erholungsheim" weit weg von Zuhause verordnet, weil ich von zu schwacher Statur war. Vom ersten Mal im Schwarzwald blieb mir nur in Erinnerung, dass ich wegen meiner Lebhaftigkeit zusammen mit anderen mit dem Kopf unter dem Kopfkissen Mittagschlaf machen musste und wir am nächsten Morgen im Saal der Erwachsenen um einen Tisch herum stehend frühstücken mussten. Natürlich lachten sie uns aus, aber es klang eher mitfühlend, als hämisch.
Das zweite Mal war ganz in der Nähe von Kempten, wo ich heute lebe. Das Heim gibt es schon lange nicht mehr. Dort nahm man uns als erstes alle Leckereien ab, die uns die Mutter in den Koffer gesteckt hatte, wir sahen nichts davon wieder und das Essen war billig und schlecht. Die Nachspeise bestand meist aus Äpfeln, und die mussten wir mit dem Kernhaus essen. Ich spuckte es irgendwann heimlich nach dem Essen über den Zaun.
Die ganze Wahrheit kam jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt meines Lebens ans Licht, durch die tiefenpsychologische Arbeit in Hypnose, was mir wiederum bewies, dass unser Körper nicht lügt. Er verfügt über ein eigenes Bewusstsein und speichert erbarmungslos auch das zuverlässig und abrufbar ab, was unser Tagesbewusstsein erfolgreich verdrängt hat.
Eine der ersten spirituellen Erfahrungen ereignete sich bereits im Kindesalter. Mein Großvater war gestorben, und als Kleinste durfte ich nicht mit auf die Beerdigung. Es machte mir nicht viel aus, denn ich hatte ihn kaum gekannt.
Als ich abends im Bett lag und darüber nachdachte, erhob sich plötzlich die absolute Überzeugung in mir: "Ich kann nicht sterben ..., ich kann doch gar nicht sterben ..."
Doch ich hatte niemanden, dem ich mich mitteilen konnte. Und sehr bald schon sollte ich mit der Kehrseite der Medaille konfrontiert werden.
Mein Herz vollkommen öffnen konnte ich in meiner Jugend beim Klavierspielen, was auch meiner Mutter half, ein Stück weit zu heilen. Lange Zeit fühlte ich mich in der Rolle ihrer Beschützerin und unternahm zaghafte, aber ergebnislose Versuche, mich meinem Vater zu stellen. Zuweilen zur Erheiterung der anderen, bis ich mich immer mehr in mich zurückzog. Jeder wusste, was falsch war, aber keiner hatte den Mut, zu mir zu stehen.
Auch die Liebe zu den Tieren, vor allem zu den wundervollen Geschöpfen der Katzen, verband mich mit meiner Mutter. Fünf Jahre mussten wir unseren Vater darum betteln, bis es "erlaubt" wurde, dass eine im Haus einziehen durfte. Leider kam sie nach einem halben Jahr so schwer verletzt nach Hause, dass sie eingeschläfert werden musste. Und so machte ich meine erste Erfahrung mit den schmerzhaften Folgen des Todes, wenn er nach denen greift, die ich liebe. Das war wohl eine notwendige Ergänzung zu meiner früheren spirituellen Erfahrung, der ich mich zu stellen hatte.
Bereits im Alter von 8 Jahren stand mein Entschluss fest, Grundschullehrerin zu werden, ausgelöst durch die überaus liebevoll erfahrene Zuwendung meiner damaligen Lehrerin. Überhaupt schienen alle meine Lehrer bis hinauf zum Abitur Bescheid zu wissen über meine familiäre Situation und was sie in mir bewirkte, nur ich nicht. Rückblickend war ich wohl eine der wenigen Schülerinnen, die so gut wie nie ein Referat halten mussten.
Bemerkenswert fand ich, dass mir in meiner Gymnasialzeit die Mutter einer Mitschülerin, die ich nur einmal traf, einen hellblauen Sari schenkte. Weder war mir klar, weshalb, noch konnte ich damals etwas damit anfangen. Aber ich bewahrte ihn jahrelang auf wie einen Schatz. Er hatte das lichte Blau Sri Aurobindos und war mit weiß-schimmernden Ornamenten bestickt. Weiß ist die Farbe der Göttlichen Mutter.
Den meisten von uns werden im Laufe ihres Lebens einige dieser "Anker" geschenkt, wie ich sie nenne, weil man sie nie mehr vergisst. Erst später verstehen wir ihre Bedeutung.
Nach dem Abitur folgte ich meinem Berufswunsch und begann das Studium fürs Lehramt. Entgegen der Erwartungen meines Vaters, dessen Ansprüchen, die er an uns Kinder stellte, man ohnehin nie genügen konnte. Verächtliche Kritik und Erniedrigungen waren sein bevorzugtes Erziehungsmittel.
Während mich das theoretische Studium oft langweilte und ich Mühe hatte mit dem Auswendiglernen – wie schon immer, wenn ich keinen Sinn dahinter erkannte –, blühte ich in meinem Hauptfach Musik und dem gemeinsamen Musizieren mit den Mitstudenten regelrecht auf.
Die Arbeit im Klassenzimmer mit den Kindern empfand ich als sehr beglückend und die Beziehung zu Kindern und Eltern verlief viele Jahre problemlos und harmonisch. Meine Berufswahl habe ich nie bereut.
Es folgten Heirat und die Geburt meiner zwei Söhne, zehn Jahre später die Scheidung und die Doppelbelastung von Beruf und alleinerziehender Mutter. Das alles hatte bereits vier Umzüge mit sich gebracht.
Für meine Familie war ich längst zum "schwarzen Schaf" geworden, weil ich nicht mehr nach Hause kam und mich ihnen immer mehr verschloss, um mich zu schützen. Ich wusste, ich konnte keinerlei Unterstützung erwarten, außer weiteren Schuldzuweisungen und vom Erbe ausgeschlossen zu werden, wie es dann auch kam. Das erinnerte mich an einen Satz, den ich irgendwo gelesen hatte: "Man hasst die am meisten, an denen man sich schuldig gemacht hat." Später sollte ich mit allen Facetten des Abwehrmechanismus der Projektion sehr vertraut werden, den wir heute bis hinauf auf die höchsten Regierungsebenen gut beobachten können.
In dieser Zeit lernte ich, was die Diagnose "Broken Heart Syndrom" bedeutet und landete in der Mutter-Kind-Kur. Erst auf den Fotos fiel mir auf, wie stark ich abgenommen hatte und wie schlecht es mir wirklich ging.
Zwei Episoden aus dieser Zeit, die richtungsweisend waren:
Eines Tages bat mich eine junge, sehr wohlhabende Frau, ihr Klavierunterricht zu geben. Die Mutter einer Schülerin hatte sie an mich verwiesen. Sie hörte jedoch nach kurzer Zeit wieder auf, weil sie sich für unbegabt hielt. Sie schenkte mir beim Abschied ein Buch mit den Worten "Ich glaube, das ist etwas für Sie!" Es war "Der wunderbare Weg" von M. Scott Peck. Was ich darin las, beantwortete einige meiner dringlichen Lebensfragen und gab die Richtung für meinen weiteren Lebensweg vor. Sie war es auch, die mir nach meiner Scheidung beim Auszug aus dem gemeinsamen Haus half und ihren Vater mitbrachte. Ein sehr liebenswerter, älterer Herr und ehemaliger Schreiner. Er baute die Schränke ab und in der neuen Wohnung wieder auf.
Es schien, als wäre diese junge Frau wie ein hilfreicher Engel in mein Leben getreten, als alle anderen sich von mir abwandten.
In dem Buch standen weitere Buchempfehlungen, und so folgte ich dieser Spur und besuchte mehrere spirituelle Selbsterfahrungs-Seminare, fing an, täglich zu meditieren, arbeitete mit positiven Affirmationen und studierte immer höherschwingende spirituelle Literatur. Ich befasste mich mit gesunder Ernährung, legte den ersten Reiki-Grad ab und begann, mich für das Heilen von Menschen zu interessieren.
Anfänglich erfuhr ich das alles als sehr kraftspendend.
Mein beruflicher Werdegang verlief zunächst sehr vielversprechend. Aufgrund meiner Qualifikation ernannte man mich zur Fachberaterin für Musik im Landkreis Oberfranken und ich musste zusätzliche überregionale Lehrerfortbildungen besuchen. Bald danach berief man mich unerwartet zur Beisitzerin für das Abnehmen der mündlichen Examens-Prüfungen an der Universität Bamberg. Der "Karriereweg" wurde vorgezeichnet und ich geriet wie gewohnt wieder in den Sog der Fremdbestimmung und Überforderung – bis ich irgendwann die Reißleine zog und mich bewusst für meine kleine Familie entschied. Meine Kinder liebte ich über alles, sie waren mir wichtiger als eine Karriere im Schulamt. Doch der Druck, den man auf mich ausübte, dazu das Mobbing des Schulleiters, der mich als Konkurrenz empfand, der Schulrat, der das nicht ernst nahm und meinte, ich solle ihn doch mal zum Kaffee einladen, all das führte zu dem Entschluss, wieder ins Allgäu zu ziehen.
Nach Jahren des Unterrichtens kamen plötzlich Anordnungen von der Regierung, die regelmäßige Überprüfungen von uns Lehrern mit sich brachten wie zu Prüfungszeiten. Unangekündigte Besuche des Schulrats, des Schulleiters oder von Lehrerkollegen während des Unterrichts und zusätzliche verpflichtende Fortbildungen uam. führten nicht nur zu mehr Arbeitsaufwand, sondern auch zu Spannungen im Lehrerkollegium. Ein enormer Druck baute sich auf, als wollte man sich den absoluten Gehorsam der Lehrerschaft dem Dienstherren gegenüber sichern.
Ich empfand es als Dauerbelastung, den Schulkindern nicht mehr in dem Umfang gerecht werden zu können, wie ich es für richtig und wichtig hielt. Die Arbeit bis tief in die Nacht hinein schien kein Ende zu nehmen, mein anerzogener Selbstanspruch war immer noch enorm. Untertags versuchte ich, für meine eigenen Kinder und `das bisschen Haushalt´ da zu sein. Das und häufiger Schulwechsel aufgrund unfreiwilliger Ortswechsel (typisch für spirituell Berufene) mündeten irgendwann in eine ansteigende mentale Erschöpfung und ins Burnout.
Gleichzeitig erfolgte der innere Ruf nach „etwas anderem“, und der Wunsch regte sich, mich beruflich umzuorientieren.
Aufgrund eigener Erfahrungen mit den Themen Missbrauch, Ohnmacht und Ausgrenzung konnte ich gar nicht anders, als mich in der Schule vor allem den Kindern zu widmen, die zurückgezogen, schwierig und schwach begabt waren oder gemobbt wurden. Zu ihnen zog es mich automatisch hin. Und mit Kindern wollte ich auch weiterhin arbeiten.
Aus diesem Grund schlug ich es aus, in das Team eines weltweit bekannten Lebenslehrers und Autors vieler Selbsthilfebücher einzusteigen, worauf er mir zynisch hinwarf, ich solle mir einen Mann und einen Stall voller Kinder zuzulegen, dann könne ich mit Kindern arbeiten – und bei ihm anfangen. Anscheinend hatte ich nicht die üblich bewundernde Haltung ihm gegenüber eingenommen und dankbar zugestimmt, wie er es wohl gewohnt war. Mit einem letzten beleidigenden Satz, ich sei wohl etwas lätschert (bayerisch für bequem, faul), schickte mich der große Meister wieder zurück zu den anderen Seminarteilnehmern.
Durch das Schildern meiner spirituellen Erfahrungen nach jeder Trancerunde war man wohl auf mich aufmerksam geworden, während ich selbst immer noch nicht so recht begriff, oder besser: noch nicht wagte, mich darauf einzulassen. Wer war ich schon? Das, was mir bisher von anderen gespiegelt worden war. Aber gerade durch die Arbeit in Hypnose in eben diesen Seminaren schienen sich die alten Kindheitsmuster, die mich lange bestimmt hatten, allmählich aufzuweichen und `etwas anderes´ übernahm die Führung.
Kurze Zeit später begann ich, immer noch neben dem schulischen Alltag, eine berufsbegleitende Ausbildung bei der Deutschen Gesellschaft für Therapeutische Hypnose und Hypnoseforschung (GTH) und legte erfolgreich die ersten Ausbildungsbausteine ab in Autogenem Training, Progressiver Muskelrelaxation, den Kindlichen Reifungsphasen, der Katathym Imaginativen Psychotherapie nach Hanscarl Leuner und in Hypno-integrativer tiefenpsychologischer Therapie bei Werner J. Meinhold (Ich erwähne ihn immer wieder in den Blogeinträgen; siehe Literaturliste). Rückblickend bezeichnend finde ich, dass es einen älteren Therapeuten bei der GTH gab, bei dem ich mich stoisch weigerte, mich hypnotisieren zu lassen. Mein Körper fing augenblicklich an zu zittern und signalisierte mir, dass wohl etwas von dieser Person in mein System weitertransportiert würde, was mir nicht gut tut. An einen guten Hypnosetherapeuten werden hohe ethische Anforderungen gestellt. Man war zwar überrascht, aber zwang mich nicht dazu, alles war dort auf freiwilliger Basis.
Mein besonderes Interesse an der Katathym-imaginativen Psychotherapie veranlasste mich zu einer zusätzlichen Ausbildung bei Frau Prof. Dr. Leonina Kästele in München. Unter ihrer Anleitung fand ich vertieften Zugang zu unerforschten spirituellen Bereichen und meinem wahren Selbst, meinem seelischen Wesen. Während ich die allmächtige und beschützende Gegenwart meiner göttlichen Führer geistig und körperlich erfuhr und mir die Tränen der Glückseligkeit die Wangen herunterliefen, sah sie mich nur lächelnd an und meinte: "Ach, du bist Zwei ...?"
Unmittelbar danach begannen deutliche Angriffe aus den unsichtbaren Dimensionen. Einer direkt auf dem Nachhauseweg von einer dieser Sitzungen in München. Nicht nur überfielen mich heftige Zweifel zu dem, was ich erfahren hatte, was sich zu einem lauten Rauschen im Kopf steigerte, plötzlich wurde ich beinahe in einen Unfall mit einem Reh verwickelt, und das am helllichten Tag und mitten auf der Stadtautobahn von München. Gleichzeitig erfuhr ich das blitzschnelle und beschützende Eingreifen einer lichten Präsenz, die mich "übernahm" und mich vor Schlimmerem bewahrte, bis der Schreck nachließ. (In einem der früheren Blogeinträge ging ich bereits näher darauf ein, aber ich weiß nicht mehr, in welchem.)
Interessant an diesem Punkt ist, dass zu dieser Zeit bereits die unkorrigierte Fassung meines kleinen Kinderromans seit ein paar Jahren fertig in der Schublade lag. Sämtliche darin enthaltene spirituelle Symbolik war mir intuitiv übermittelt wurden. Ich erkannte sie jetzt in den Werken von Hanscarl Leuner wieder, später zum Teil auch in den Briefen über den Yoga von Sri Aurobindo.
Zu diesem Zeitpunkt jedoch hatte ich weder etwas vom Integralen Yoga, noch von Sri Aurobindo oder der Mutter gehört. Ich war dafür noch nicht bereit.
2002 trug ich mich in der Heilpraktikerschule Likamundi ein und legte 2004 in Augsburg die Prüfung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie ab.
Meine gesamte therapeutische Zusatzausbildung erstreckte sich aus Rücksicht auf meine Kinder über etlich Jahre, die Kurse fanden im Abstand von mehreren Wochen jeweils an den Wochenenden statt.
Erste therapeutische Erfolge in der Arbeit mit spiritueller Heilhypnose bei Kindern stellten sich ein, doch das weitere Therapieren wurde unterbrochen, als mein Sohn mit 14 Jahren an Knochenkrebs erkrankte und nach zwei intensiven Jahren weiterging. Als er "austherapiert" war, hatten sie ihm diverse Körperteile entnommen und sein komplettes Blut ausgetauscht. Er sah stark verändert und gealtert aus und sprach das erste Mal davon, dass er müde sei ...
Ein Lebenseinschnitt, der unsere kleine Familie stark erschütterte, mein anderer Sohn war knapp zwei Jahre älter und ich litt darunter, dass ich ihn immer wieder für mehrere Tage allein lassen musste. Es gab noch weitere belastende Begleitumstände, aber das würde hier zu weit führen.
Immer häufiger kam es in dieser emotionalen Ausnahmesituation zu spirituellen Erfahrungen. So die deutliche Wahrnehmung einer nahezu permanenten Öffnung in eine lichtvolle Dimension und die Anwesenheit höherer geistiger Führer und Lichtwesen in der Klinik und während des Sterbeprozesses des eigenen Kindes zuhause, sowie die sehr aussagekräftigen Beschreibungen der Erfahrungen meines Sohnes während seines Komas nach einer schweren Operation. "Bin ich froh, Mama, dass du das spirituelle Zeugs gemacht hast", meinte er irgendwann. Er wusste nicht recht, wie er es ausdrücken sollte, aber dass ich ihn immer in eine Wolke aus Liebe und göttlicher Ausrichtung einhüllte, merkte er durchaus und er war froh darüber. Jeder liebte ihn dort wegen seiner immer fröhlichen, positiven Art.
Aber es gab auf der Krebsstation auch überaus dramatische Szenen der Verzweiflung, des Haderns und der Angriffigkeit zwischen Erwachsenen, denn Extremsituationen rütteln an unserem Selbstbild und zeigen uns schonungslos auf, wer wir wirklich sind. Nicht ohne Grund ist die Trennungsrate bei Eltern mit einem schwerkranken Kind auffallend hoch.
Trotz des unbeschreiblichen Schmerzes, das alles mit ansehen zu müssen und mein Kind zu verlieren, möchte ich entgegen vieler Vorurteile meine und die Erfahrung einiger Mütter und Väter auf der Kinderkrebsstation teilen, die diese Zeit rückblickend als die wichtigste und intensivste ihres Lebens schilderten; wobei nicht das Leid und der Schmerz im Vordergrund standen, sondern die Erfahrung einer tiefen Liebe, die dort permanent die Atmosphäre durchdrang. Eine tiefgreifende Lebenserfahrung, die das Bewusstsein für uns Menschen und diese Welt enorm erweiterte und die wir nicht mehr missen wollten. Für ein paar von uns gab es dort kein Fremdsein mehr, nur Seelennähe, Menschsein und die gemeinsame Sorge um unsere Kinder, um die wir uns auch gemeinsam kümmerten.
Einige von uns erfuhren dort die absolute und wundervolle Gewissheit, dass wir in den schwersten Stunden unseres Lebens nicht allein und tatsächlich vom Licht, dem Mitgefühl und von der Liebe göttlicher Wesenheiten umgeben sind. Wir spürten die Antwort darauf tief in unserem Inneren, fühlten uns davon getragen und es veränderte uns.
Heute weiß ich aus Erfahrung, dass an allen dunklen Hotspots, an die wir entweder aus Unwissenheit geraten oder weil wir dort etwas vollbringen müssen, die göttliche Präsenz besonders stark vertreten ist und uns helfen möchte. Für mich waren diese zwei Jahre die ultimative Prüfung und Vorbereitung darauf, später die Kraft zu haben, dem Tod in den Körperzellen zu begegnen, denn der Tod, der auf einer Krebsstation nach den kleinen geliebten Körperchen greift, ist ein ständiger Begleiter, den man spürt. Man ist seinem Kind so stark verbunden, dass man sich, nicht zuletzt durch die Spiegelneuronen, der Kälte seines drohenden Griffs und den emotionalen Auswirkungen nicht entziehen kann. Es ist eine Gnade, wenn man sich dabei gleichzeitig der göttlichen Führung und Unterstützung öffnen kann und verstehen lernt, dass die Liebe zwischen uns Menschen den Tod überdauert.
Nie vergesse ich den vorwurfsvollen Blick und das stumme Kopfschütteln einer früheren Freundin auf der Beerdigung, ein paar Kirchenbänke hinter mir, als sich unsere Blicke trafen. Mein Verhalten entsprach an diesem Tag so gar nicht dem einer trauernden Mutter: weil mein Kind und meine lichten Führer anwesend waren und mich so in Liebe und Freude einhüllten, damit ich diesen Tag überstehe, was meinen Schmerz mit Glückseligkeit überlagerte und mit Dankbarkeit für die vielen Menschen, die zur Beerdigung gekommen waren.
Doch wie haben sie es gedeutet? Als wäre ich nicht ganz bei Verstand, man war sogar "entrüstet".
Ich verstehe sie heute, die Antwort, die Jesus Christus einem Jünger gab: "Lass die Toten ihre Toten begraben, gehe du aber hin und verkündige das Reich Gottes." (Lk 9, 60)
Glaubt auch nur irgendwer, dass ich trotz all meiner höheren Erfahrungen nicht wüsste, wie es einem als Mutter schier das Herz zerreißt, ein Kind zu verlieren? Spirituelle Erfahrungen machen uns nicht zu gefühlsarmen Wesen, die über allem stehen, sondern zu wahreren Menschen.
Einige Zeit später führte ich aus beruflichen Gründen ein Gespräch mit einem anderen Lehrer, in dessen Verlauf sich herausstellte, dass er ein paar Jahre vor mir genau dieselbe Erfahrung mit seiner Tochter gemacht hatte. Uns standen Tränen der Freude und Liebe in den Augen, als sich augenblicklich eben jene tiefe Seelennähe zwischen uns einstellte, die wir, jeder für sich, dort erfahren hatten. Im gewöhnlichen Alltag haben wir beide das in dieser Intensität nie wieder erlebt.
Manchmal stimmt es mich etwas traurig, dass noch nicht alle Menschen dafür offen sind.
Eine weitere erschütternde Erfahrung wiederfuhr mir an dem Tag, als ich wieder in den Schuldienst zurückkehrte und das Lehrerzimmer betrat: Augenblicklich schlug mir eine körperlich spürbare Welle der Kälte entgegen. Meine Kollegen konnte nichts dafür, aber es war so surreal, dass ich erschrak. Das Bewusstsein meiner Körperzellen war wohl durch die erschütternden körperlichen Schwingungen in der Klinik massiv aufgebrochen worden.
Die Erfahrungen auf der Krebsstation waren in vielerlei Hinsicht sehr richtungsweisend und führten zu einem umfangreichen Selbststudium alternativer (Krebs)Heilmethoden (siehe Blogeintrag vom 3. Mai 2020).
Mehrere Nachtod-Begegnungen mit meinem Sohn wurden als vollkommen normal erfahren und mir immer wieder von anderen Eltern bestätigt. Der letzte Kontakt mit ihm hinterließ einen Zustand unerklärlicher Liebe und Freude in mir, der mehr als zwei Wochen anhielt, bevor er verblasste. Es war das letzte Mal, dass sich mein Sohn gemeldet hatte, er wusste sicher mehr als ich, denn diese Erfahrung zog die weitreichende existenzielle Entscheidung nach sich, nun ohne Wenn und Aber dem spirituellen Ruf zu folgen, komme was wolle. Gestützt wurde sie durch die abschließende Bewertung einer renommierten psychosomatischen Klinik, die mir eine spirituelle Krise bescheinigte, weil ich besagte Entscheidung bereits monatelang aus Angst vor den Konsequenzen vor mir hergeschoben hatte.
Unser seelisches Wesen kann sehr überzeugend sein.
Es folgte die Zwangsverrentung als Lehrerin aufgrund körperlicher Zusammenbrüche ohne körperlichen Befund (siehe Blogeintrag vom 25. Februar 2021). Meine komplette materielle Existenz brach zusammen, ich verlor mein Haus, musste eine Privatinsolvenz durchlaufen und durch die Frühverrentung erhalte ich bis an mein Lebensende nur noch die Hälfte meiner Rentenbezüge. Das war die Entscheidung, zu der ich mich erst durchringen musste, ich hatte ja noch einen Sohn, für den ich unbedingt da sein wollte. Aber ich wusste auch, der Herr prüft die Seinen und ihre Aufrichtigkeit; für viele Monate ein massiver innerer Konflikt.
Und so trat bald ein, was ich befürchtet hatte: Dieses weitere Beben erschütterte die Beziehung zu meinem älteren Sohn, die bis heute nicht geheilt ist. Niemand in meinem familiären Umfeld konnte mit meinem spirituellen Weg etwas anfangen, auch er nicht, und manche hatten nur Spott dafür übrig. Deshalb brauchte ich für diesen Schritt die unterstützende Rückendeckung mehrerer Therapeuten – ich suchte freiwillig noch weitere auf –, die mir unabhängig voneinander alle dasselbe attestierten. Sie spiegelten mir mehr als jeder andere, wer ich war und bin und wohin mein Weg geht.
So entpuppte sich der von der Regierung angeordnete Gang zur Untersuchung meines psychischen Zustands letztendlich als ein Sprungbrett in das neue Leben.
Bei meinem letzten und bisher schwierigsten Umzug erhielt ich nicht nur von unerwarteter Seite eine großzügige finanzielle Unterstützung, es halfen auch viele damalige Nachbarn tatkräftig mit.
Der Herr lässt uns in Notzeiten nicht im Stich, wenn wir uns Ihm anvertrauen, so aussichtslos es anfänglich auch aussehen mag.
Der Tod hat für mich inzwischen seinen Schrecken verloren. Mein Sohn durfte zuhause in seiner gewohnten Umgebung so bewusstseinsklar wie möglich hinübergehen, er wurde nicht mit Morphium umnebelt ruhiggestellt.
Für meine Tiere gilt das inzwischen ebenso, keine meiner Katzen wurde mehr eingeschläfert, sondern ich blieb an ihrer Seite und vermittelte ihnen, dass es in Ordnung ist, jetzt zu gehen.
Natürlich ist das für einen selbst anstrengend und herausfordernd, denn nicht immer läuft es für die Seele kampflos ab, sich vom Körper und dem geliebten Umfeld zu trennen. Aber da zu sein hilft, die seelische Verbindung zu vertiefen, damit sie über die Schwelle des Todes hinausreicht. Die Einsamen, Kranken und Sterbenden sind es, die uns brauchen, nicht die Toten; sie sind bereits heimgekehrt in die liebenden Arme Gottes. Heute hat man jedoch oft nichts Eiligeres zu tun, als sich der Sterbenden zu entledigen, weil man ihre Gegenwart und was das in uns auslöst, nicht erträgt.
Ganz zu schweigen von der Erfindung der sogenannten "Organspende", ein Thema für sich.
Rückblickend waren die transformativen Schübe im Körper bereits während meiner letzten Berufsjahre eingetreten und machten ein vollwertiges Funktionieren irgendwann unmöglich.
Es folgte zweimal das Herausheben des Körperbewusstseins und das Aufsteigen in die höheren Bewusstseinsbereiche. Das erste Mal während einer von mir als zu aufputschend empfundenen geführten Meditation in der psychosomatischen Klinik. Es war sehr spannend, sich unter der hohen Saaldecke schwebend zu erfahren, während man weiter unten auf dem Stuhl saß. Doch mit der Zeit wurde der Druck in meiner Brust durch das Weiten des spirituellen Herzzentrums, hervorgerufen durch die Worte des Therapeuten am Mikrophon, zu groß und ich wollte mich nicht fünfzig Augenpaaren ausgesetzt sehen, falls ich aus irgendeinem Grund die Kontrolle verlieren würde. Deshalb bremste ich die Aktion bewusst aus und erzählte auch niemand davon. Man wusste ohnehin über meine spirituelle Ausrichtung Bescheid, da alles, was wir in den geführten Hypnosesitzungen erfuhren, in Wort oder Bild dokumentiert und z.T. ausgestellt werden musste. So schien es niemand zu verwundern, dass ich nicht wie viele andere in Weinen ausbrach und mich auf dem Boden krümmte, denn die erste Hälfte der Meditation diente u.a. dazu, verborgene frühkindliche und schmerzhafte Anteile in uns hochzubringen.
Erst beim zweiten Mal, nachdem die endgültige Verrentung ausgesprochen und ich allein zuhause war, ließ ich es während einer Meditation geschehen, und die Verbindung zwischen Supramental und seelischem Wesen wurde geschlossen; von einer heftigen Lichtexplosion begleitet, ein Licht, das ich noch zwei Tage lang im Körper sehen konnte, bevor die Intensität wieder abnahm. Danach verstärkte und beschleunigte sich die überaus erschöpfende transformative Arbeit im Körper.
Sie hält bis heute an, ist aber aufgrund des Kraftzuwachses inzwischen leichter geworden und die Dunkelheit im Körper wird immer wieder durchbrochen vom Eindringen massiver Wellen des göttlichen Lichts.
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Weshalb ich mit bestimmten Seelen gerade in diese Zeit und in Deutschland inkarnierte, und weshalb mir Kinder immer besonders am Herzen lagen, ist für mich heute kein Geheimnis mehr.
Zudem kann man nur das in sich selbst und im Körper erlösen, was man sich zu eigen gemacht hat, und auf diesem Weg sind uns unsere Seelengefährten immer wieder behilflich, wenn es zu schwer wird.
Durch all meine Erfahrungen und das inzwischen recherchierte Wissen über die Machenschaften von Pharmaindustrie und Schulmedizin hat sich heute für mich auch die Frage beantwortet, weshalb mein Sohn in einer alternativen Krebsheilklinik abgelehnt wurde und weshalb ich ihn nicht heilen konnte und durfte. Detailliertere Aussagen dazu werde ich jedoch nur in einem persönlichen Gespräch machen.
Sehr bald schon werden grausame Wahrheiten dazu der ganzen Welt enthüllt werden.
Wie ich bereits schrieb: Der Tod ist ein Geschäftszweig, einer der besten, die es gibt, denn mit der Angst vor dem Tod werden wir alle erpressbar. Und Kinder sind, nicht ohne Grund, eine der begehrtesten und lukrativsten `Waren´, die es gibt. Deshalb muss und wird der Tod verschwinden.
Nicht zuletzt dadurch hat für mich die Aufforderung Jesu Christi eine besondere Bedeutung erfahren: "Lasset die Kindlein und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solcher ist das Himmelreich."
(Matthäus 19,14)
Durchläuft man den Integralen Yoga, kommt man mit der ursächlichen Quelle dieser ganzen Gräuel in den Tiefen der unbewussten irdischen Materie in Berührung, auch mit der Schwingung des Todes, und einen Teil davon hat man auf sich zu nehmen und zu läutern. Jeder Mensch wird sich dem irgendwann stellen müssen. Es ist beruhigend, dass das irdische System ein geschlossenes System ist, und was davon erlöst und geheilt wurde, ist es für immer.
Jeden Tag passieren schlimme Dinge in dieser Welt, doch als das Schlimmste habe ich erfahren, dass niemand darüber spricht, sondern die meisten lieber wegschauen und schweigen oder empört mit dem Finger auf dich zeigen, wenn du daran rührst. Ganz zu schweigen vom heimlichen Voyeurismus mancher, die sich daran noch ergötzen. Ebenso wenige sind offen für die überaus tröstenden spirituellen Gesetzmäßigkeiten, wenn du versuchst, ihnen davon zu erzählen.
Aber es gab unmittelbar nach dem Tod meines Kindes eine Zeit, vor allem in der psychosomatischen Klinik, in der gehäuft Menschen auf mich zugingen, die wie ich einen geliebten Menschen verloren hatten. Sie hörten aufmerksam zu und gingen erleichtert und mit einem Lächeln auf dem Gesicht weg.
Jahrelang brachte die läuternde Arbeit sehr viel Wut in mir nach oben, vieles davon steckt in unserem Fleischkleid, in unserem Körper, der im Laufe der Inkarnation unendlich viel Leid und Schmerz erfahren musste. Deshalb nehme ich an, dass es vielleicht bei allen Menschen so ist. Selbst Sri Aurobindo wurde davon geplagt.
Aber das Wunderbare an unserer wahren göttlichen Herkunft ist, dass alles verziehen werden kann, das ist in uns Menschen so angelegt, denn sonst würden wir an manchen Erfahrungen zugrunde gehen oder nur noch rachsüchtig um uns schlagen, und eine menschliche Evolution würde nicht stattfinden. Vergebung ist eine innere Überwindung, die große Kräfte in uns freisetzt, die durch den Schmerz gebunden waren und die unser spirituelles Wachstum anstoßen. Gott hilft uns dabei, unser Bewusstsein und unsere Schau zu weiten, Vergebung ist eine Seelenstärke. Doch dafür ist es unerlässlich, dass vorher die ganze Wahrheit ans Licht kommt und mit dem höchsten Maß an Verständnis, das wir aufbringen können, im Gesamtzusammenhang gesehen und anerkannt wird. Auf Lügen, vor allem sich selbst gegenüber, lässt sich kein neues Gebäude errichten, nur die Fassade schönen.
Letztendlich erkennt man, dass es gar nichts zu verzeihen gibt, denn sucht man nach der Ursache, und wieder nach den Ursachen für diese Ursache, und den wiederum tieferen Ursachen hinter diesen Ursachen und so weiter, landet man beim Apfel vom Baum der Erkenntnis und dem Beginn des wichtigsten Abschnitts der menschlichen Evolution: der Erkenntnis, dass da plötzlich so etwas wie "gut" und "böse möglich wurde. Ein Alptraum, in dem wir durch unser aufgeblähtes Mental, das viele für ihren Geist und ihre Seele halten, bis heute verharren; eine Illusion, die wir irgendwann als real angenommen haben und die uns nahezu an den Abgrund geführt hat.
Ein Alptraum, aus dem die ersten Menschen gerade im Begriff sind, zu erwachen, ermöglicht durch die Arbeit des Supramentals, denn "die Erlösung ist physisch".
Manchen geschieht es, dass ihnen, sobald sie sich dem Göttlichen zuwenden, jede materielle Stütze und alles, was sie lieben, entzogen wird.
Hegen sie zu jemand eine Zuneigung, so verlieren sie ihn ebenfalls.
Das geschieht nicht jedermann, sondern nur denen, die berufen werden.
Die Mutter