Die geheime Lust an der Katastrophe

 

 

 

 

 

In meinem Leben habe ich unvorstellbar viele Katastrophen erlitten.

Die meisten sind nie eingetreten.  

 

Mark Twain

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Eigentlich könnte man den Filmausschnitt ohne weiteren Kommentar so stehen lassen. Überaus amüsant zeigt er die trickreiche Palette des menschlichen Egos auf, andere und sich selbst etwas vorzumachen –, viele wissen es und akzeptieren das Spiel stillschweigend. 

Hat sich daran grundlegend etwas verändert? Sind wir wirklich bereit für den Frieden, der zuerst in uns selbst beginnt? Oder geben wir nur halbherzig vor?  

 

Springen wir kurz zurück zur Ursache für das Schlamassel auf diesem Planeten mit einem Zitat aus "Das Rätsel dieser Welt" von Sri Aurobindo (siehe Blogeintrag vom 5.4.2021): 

 

" ... was ist der Sinn, was der Ursprung dieser Disharmonie – warum entstand diese Spaltung, dieses Ego, diese Welt einer leidvollen Entfaltung? Warum mussten das Böse und der Kummer in das göttliche GUTE eindringen, in die GLÜCKSELIGKEIT, in den FRIEDEN?

Es ist schwierig, dies dem menschlichen Verstand auf seiner Ebene zu beantworten, denn das Bewusstsein, dem der Ursprung dieses Phänomens angehört – vor dem es gleichsam in überintellektueller Erkenntnis gerechtfertigt steht –, ist ein kosmisches und nicht das individualisierte menschliche Erkenntnisvermögen; es sieht in weitere Räume, hat eine andere Schau, ein anderes Wissen, andere Bewusstseinsbegriffe als der menschliche Verstand und das menschliche Gefühl.

Dem menschlichen Mental könnte man vielleicht derart antworten; das UNENDLICHE ist in sich zwar frei von diesen Störungen, doch mit dem Beginn der Manifestation begann ebenfalls die unendliche Möglichkeit; und unter den unendlichen Möglichkeiten, die zu verwirklichen Aufgabe der universalen Manifestation ist, war die Verneinung ganz offensichtlich eine Möglichkeit, jene scheinbar so wirkungsvolle Verneinung der MACHT, des LICHTS, des FRIEDENS, der GLÜCKSELIGKEIT mit all ihren Folgen.

Auf die Frage, warum diese Möglichkeit angenommen wurde, lautet die Antwort des menschlichen Verstandes, die der Kosmischen WAHRHEIT am nächsten kommt, folgendermaßen: in den Beziehungen oder im Übergang des Einen GÖTTLICHEN zum GÖTTLICHEN in den Vielen wurde diese unheilvolle Möglichkeit an einem bestimmten Punkt zur Unvermeidlichkeit. Und einmal vorhanden, übt sie auf die SEELE, welche in die sich entfaltende Manifestation herabkommt, eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus, die diese Unvermeidbarkeit hervorruft, – eine Anziehung, die in menschlichen Begriffen auf der Erd-Ebene als Ruf des Unbekannten gedeutet werden kann, als die Freude an der Gefahr, an der Schwierigkeit, am Abenteuer, als Wille, das Unmögliche zu versuchen und das Unvorhersehbare zu verwirklichen, als Wille, das Neue und Unerschaffene mit dem eigenen Selbst und Leben als Stoff zu erschaffen, die Faszination der Widersprüche und ihre schwierige Harmonisierung."

 

Ist die geheime Lust an der Gefahr, am Dunklen und Geheimnisvollen inzwischen überwunden? Haben wir endlich alle genug gelitten?

Recherchiert man aufmerksam in den Medien, auch den sogenannten "alternativen", die ja jetzt die `wahren Medien´ sind, so fällt es einem schwer, zu glauben, dass manche Kanalbetreiber sowie gewisse Personen in den höheren Regierungsebenen tatsächlich an Frieden interessiert sind. Da fliegen die Komplimente und Drohungen nur so durch den Raum, und manche Kanalbetreiber, auch Anons, zoffen sich wie wildgewordene Wadlbeißer oder primitive Waschweiber. Was empört man sich, wenn diese Unbeherrschtheit sich bei anderen im Werfen von Granaten und Bomben entläd? Wenn ich dann noch vom Plan Gottes reden höre, stelle ich mir jedes Mal Jesus Christus vor als Zuschauer ...

Wenn sie von Überlegenheit durch Stärke schwadronieren, was ich übrigens auf allen `Seiten´ gelesen habe, dann frage ich mich, welche Stärke sie damit meinen, wenn sie angeblich Gottes Plan erfüllen? Mit stolz geschwellter Brust wird das überlegene Waffenarsenal angepriesen, und man gerät dabei regelrecht ins Schwärmen; auch die nachfolgende Meute der Alternativen. Da kann ich nur noch den Kopf schütteln – aus der Warte betrachtet, die ich inzwischen einnehme.       

Ich bin nicht naiv und mir ist die Gefährlichkeit des Terrorismus weltweit durchaus bewusst; Terroristen lassen sich nicht mit Bibelsprüchen bekämpfen. Auch mit der "Kunst des Krieges" bin ich vertraut.

Trotzdem hoffe ich, dass den Menschen die Lust daran allmählich vergeht und sie sich anderen `Künsten´ zuwenden; solchen, die die Schönheit alles Göttlichen unmittelbar zum Ausdruck bringen.   

 

Die geheime Anziehung militärischer Stärke und militärischer Auseinandersetzung lässt sich nicht leugnen, das gewaltsame "Lösen" von Konflikten ist tief in uns verwurzelt, aber es entspringt allein der Angst. Jede andere Rechtfertigung ist Verblendung und Selbstbetrug. Wann und wie will man den Absprung aus diesem Kreislauf finden ...? Dazu kommt: Der (menschliche) Tod ist nicht das Ende des Bösen, es wechselt dann nur die Form. 

Ich hoffe, dass die spirituellen Gesetze irgendwann bei allen Menschen ankommen, auch bei jenen in den Schaltzentralen der Macht, die uns davon überzeugen wollen, dass sie nach einer besseren Welt streben und nach Weltfrieden. Bei manchen von ihnen spüre ich ihn nicht, diesen unbändigen Drang nach Frieden und einem selbstbestimmten Leben, und dass sie es allen Menschen auf Erden im selben Maße gönnen. Und ich habe gelernt, die wahren Gefühle hinter Worten zu erfühlen. 

Man zielt mit Raketen aufeinander, andererseits gehen gleichzeitig Videos durch die Presse, wie sich auf dem internationalen Parkett vermeintliche Kontrahenten vertraut und aufs herzlichste umarmen und miteinander schäkern – mit einem Glas Sekt in der Hand. Wen verwundert es da, wenn sich manche Menschen inzwischen gelangweilt abwenden und sagen: "Macht doch, was ihr wollt, uns fragt doch eh keiner. Spielt euer Kasperletheater allein weiter, aber macht endlich hinne und werdet fertig damit."   

 

Trachte ich danach, die höhere, göttliche Wahrheit zu verwirklichen, sollte ich mir bewusst machen, dass sie sich nur auf der Grundlage von Selbstlosigkeit, Großzügigkeit, Friedfertigkeit, Aufrichtigkeit, Mitgefühl und Liebe verwirklichen lässt, nicht auf der Basis rein menschlicher Stärke und vitalem Stolz. Denn dann landen wir genau da, wo wir schon einmal waren.

Aus diesem Grund entstand der Blogeintrag über Deutschland vom 26. 05 2020.

Ebenfalls aus diesem Grund glaube ich nach wie vor an die Gültigkeit des Aphorismus von Sri Aurobindo über Europa. Allerdings müssen wir uns erst bewusst machen, was genau er mit "Europa" meinte.  (s. Blogeintrag vom 20.05.2020)

 (Anm: Eine Direktverlinkung von Blogartikeln klappt leider seit geraumer Zeit nicht mehr.)

 

Natürlich fällt es Kindern schon immer schwer, ihr Spielzimmer aufzuräumen, und manche verdrücken sich lieber unauffällig und spielen draußen weiter – bis die Konsequenz erfolgt.  Und sie wird kommen. Das gilt nicht nur für das innere Großreinemachen, denn noch immer projizieren wir all das, was wir als uns zugehörig ablehnen, lieber nach außen und bekämpfen es dort.

Auch auf der globalen Bühne greift man wieder nach den Sternen. Diesmal vielleicht sogar ohne Fehler im Wüstendreh, es soll ja diesmal echt sein. Wer bezahlt eigentlich all das ...? Weshalb nicht einfach die UFO-Technologie der immer häufiger auftauchenden Objekte übernehmen, die bereits im Orbit herumschwirren? 

Überzeugender fände ich es, wenn man erst einmal das Schlamassel hier auf der Erde in Ordnung bringen und mit dem Geld jedem Menschen ein würdevolles Leben ermögliche würde, das Raum lässt für seine gottgewollte seelische Entfaltung. Man würde sicher staunen, welch nützliche und der Menschheit dienliche Erfindungen dann aus dem Boden sprießen würden.

Einige davon soll es ja bereits geben, aber werden sie tatsächlich allen Menschen enthüllt und zugänglich gemacht werden ...?

Das Ego sichert sich gern einen Vorteil. 

 

 

 

 

Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach

 

Das musste schon Jesus Christus erfahren, als er zu seinen Jüngern zurückkehrte und sie schlafend vorfand:

"Da sagte er zu Petrus: Konntet ihr nicht einmal eine Stunde mit mir wachen? Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“ 

(Matthäus 26,41)

 

In die höheren geistigen Räume vorzudringen, ist gleichzusetzen damit, sich dem sogenannten Christusbewusstsein anzunähern. Doch wie ernst ist es uns damit? Heißt es doch auch, geliebte Glaubenssätze und Gewohnheiten loszulassen, unsere impulsive Art zu überwinden und das Opfer der Vergebung und der Läuterung aufzubringen, wie Jesus das getan hat. In welchem Umfang das tatsächlich gelingt, zeigt sich schon im kleineren Radius: in der immer noch tiefgreifenden Spaltung unserer Gesellschaft bis in die Familie hinein. 

Wie Sri Aurobindo schon feststellte, ist unser gewöhnliches Mental tatsächlich an seiner Grenze angelangt und muss jetzt überschritten werden, wenn sich auf diesem Planeten wirklich etwas verändern soll. Wie sehr uns unser evolutionäres Erbe dabei im Weg steht, erfährt jeder am eigenen Leib, der sich aufrichtig auf einen spirituellen Pfad begibt. Man gewinnt an gesunder Demut hinzu und stellt fest, wie wenig man wirklich weiß, wie oft man mit der dummen Angewohnheit des Einschätzens, des Urteilens und Wertens einer äußeren Situation falsch liegt und dem Irrtum zuweilen emotional auf den Leim geht – bis man würdig genug ist für die Wahrheit. Und so lernt man, nur noch der göttlichen Führung wirklich zu vertrauen. 

Die größten Probleme liegen jedoch im Vitalen und vor allem im Körper begründet. Jesus Christus wusste das, wenn er `das Fleisch´ als schwach bezeichnete, aber hier anzusetzen gehörte (noch) nicht zu seiner Mission. 

 

 

Christus kam auf die Erde, um zu läutern, nicht um zu erfüllen. Er selbst wusste vorher, dass seine Mission scheitern würde und er mit Gottes Schwert in eine Welt zurückkehren müsste, die ihn verschmäht hatte.

 

Sri Aurobindo

 

 

 

  

Wie sehr sind wir immer noch in Tragödie und Drama verliebt?  

 

"Der Alltag der Demokratie mit seinen tristen Problemen ist langweilig, aber die bevorstehenden Katastrophen sind hochinteressant ... Wenn wir schon mit unserem Dasein nichts Rechtes mehr anzufangen wissen, dann wollen wir wenigstens am Ende einer weltgeschichtlichen Periode stehen. Richtig zu leben ist schwer, aber zum Untergang reicht es allemal." 

Friedrich Sieburg (1893 - 1964), ehemaliger FAZ-Literaturredakteur

 

Die "Lust an der Katastrophe mag zunächst paradox erscheinen, doch sie hat durchaus eine wichtige Funktion: Die Vorstellung von Worst-Case-Szenarien erzeugt Angst, während der Körper gleichzeitig Endorphine ausschüttet, häufig als Glückshormone bezeichnet. Diese schützen den Körper, lindern Schmerzen und erzeugen Euphorie. Aus evolutionspsychologischer Sicht ist die Mischung aus Angst und Lust also eine sinnvolle Reaktion: Sie motiviert selbst in aussichtslosen Situationen zum Weitermachen und sichert so das Überleben. Während der Begriff der Katastrophenlust in der Psychologie kaum Tradition hat, ist die damit verwandte „Angstlust“ schon länger ein beeindruckendes Phänomen."

(Andreas Schrank in "Katattrophenlust, Artikel vom 15. April 2020 in "Psychologie heute")

 

Wie viele Menschen sitzen jeden Abend gebannt vor dem Bildschirm und frönen ihrer Lust an Horrorfilmen, Blogbustern über Weltuntergangszenarien wie "2012", die regelrecht bejubelt werden als `Meisterwerk´, oder dystopischen Zukunftsvisionen, wie gezeichnet in dem Film "Die Insel"? Mit zum Teil sehr schöner Musik untermalt, damit die Bilder noch leichter in unser Unterbewusstsein eindringen und sich dort festsetzen. Und das tun sie tatsächlich, sie hinterlassen einen Eindruck in uns, und die Folgen sind nur wenigen bewusst.

Aber haben diese Filme dann ein versöhnliches Ende und die Bösen bekommen möglichst spektakulär einen auf die Mütze, sind wir wieder zufrieden, denn es ging ja alles gut aus und wir können uns mit dem heldenhaften Retter identifizieren. Was auch geschieht – wir schaffen das! – von der Couch aus. 

Immer mehr Menschen fällt auf, dass bezeichnender Weise heute gerade jene nach Krieg schreien, die dann ganz bestimmt nicht hingehen und auch ihre Kinder niemals hinschicken würden. Und viele der erfolgreichsten Kriegshelden am PC oder der Playstation sind unfähig, sich menschlichen Konflikten in ihrem unmittelbaren Umfeld zu stellen und an einer Lösung mitzuwirken.

Virtuelle Erfahrungen taugen nur selten zur Problemlösung, denn das wahre Leben ist nun mal unberechenbar und Gott hat das letzte Wort.    

 

Jeder Gedanke, jedes Wort, jede Feststellung, vor allem dann, wenn sie emotional unterlegt und verstärkt werden, beeinflussen das große Ganze; ob sie sich nun an der Realität orientieren, am Fiktiven oder Ausdruck irrationaler Ängste sind. Das ist ein spirituelles Gesetz. Zu "Bildungszwecken" die Angsttrommel zu rühren, halte ich für fragwürdig, denn Angst ist das Lieblingsspielzeug der feindlichen, widergöttlichen Mächte. Angst weitet unser Bewusstsein nicht, sondern führt im Gegenteil dazu, dass die meisten Menschen sich in ihrem Stammhirn bewegen, weil sie ihr Leben bedroht fühlen. Sie verengen sich, werden irrational und ihre Gedanken kreisen in erster Linie um das Vermeiden dieser Bedrohung, also um den unmittelbaren Lebensradius. Wie der Einzelne das bewältigt ist nicht vorherzusagen, aber zuweilen tragisch. 

 

Trifft hier nicht immer noch zu, was die Mutter schon im letzten Jahrhundert anmerkte, als sie das menschliche Verhalten als zutiefst künstlich und lächerlich bezeichnete, und dass so gut wie nichts davon Ausdruck wahren Lebens sei?  

Wir befinden uns immer noch in der Zeit der großen Worte, der beindruckenden Gesten und des Imponiergehabes, das mehr an unser tierisches Erbe erinnert als an ein veredeltes und fortgeschrittenes menschliches Bewusstsein.  "Bevor es abtritt, fordert es [das Ego] noch einmal tüchtig Beachtung ein", stellte die Mutter fest.  

Wird der Slogan "Wir vergeben und vergessen nicht"  tatsächlich etwas verändern? Verdanken wir diesen Satz wirklich ausschließlich dem Wunsch der Kennedys nach Rache für den Mord am Präsidenten John F. Kennedy, wie ich des öfteren in den sozialen Netzwerken lese? Hat es sich immer noch nicht herumgesprochen, dass der rachsüchtige Gott Jehova des Alten Testaments asurischer Natur war? In den sozialen Netzwerken scheint die alttestamentarische gute alte Rache bei manchen Schreiberlingen gerade ihre Wiederauferstehung zu feiern. Ich wüsste nicht, wann Jesus Christus sie jemals gut geheißen hätte.  

Davon abgesehen, dass ich die Familie Kennedy für weiter entwickelt halte: Gelingt es uns vielleicht, diesen Satz umzuwandeln?

 

Statt "Wir vergeben und vergessen nicht!" ...

 

"Wir vergeben, auch uns selbst, dass unsere Brüder und Schwestern ihrer eigenen Unbewusstheit zum Opfer fielen und schreckliche Dinge taten, und wir erkennen auch unseren Anteil daran an, da wir ein ums andere Mal bequem oder aus Angst um unser eigenes Leben die Augen davor verschlossen und sie damit im Stich gelassen haben. 

Wir wollen nichts vergessen und werden uns bemühen, unter göttlicher Führung die alten Fehler nicht zu wiederholen." 

 

 

 Das wäre ein Schritt hin zur menschlichen Einheit mit einem lohnenswerten Ziel, denn jede Trennung ist eine Illusion. 

 

 

Wenn ich von gerechtem Zorn reden höre, staune ich über des Menschen Vermögen, sich selbst zu täuschen.

 

In meiner Unwissenheit dachte ich, Zorn könne edel sein und Rache großartig; doch wenn ich jetzt Achilles in seiner epischen Raserei betrachte, so sehe ich ein ganz stattliches Baby in einer ganz stattlichen Wut, und es freut und belustigt mich.

 

Sri Aurobindo

 

 

 

 

Die Rückkehr des heiligen weiblichen Aspekts in diese Welt

 

Ein entsprechender Eintrag dazu sollte bereits am 3. Dezember veröffentlicht werden, aber manchmal werden erst weitere Fäden zusammengeführt, bis ein Blogeintrag endgültig entsteht. 

Ich möchte nicht wiederholen, was ich dazu bereits auf meinem Telegramkanal geschrieben habe. Aber für mich ist es kein Zufall, dass gerade in diesen Tagen die liebe Dame von Paris in neuem Glanz erstrahlt. Ich bin mir aber nicht sicher, ob den Verantwortlichen, die diesen Termin vor fünf Jahren festlegten, die tiefere spirituelle Bedeutung vollkommen bewusst ist. 

Die Mutter wurde in Paris geboren, und sie beschützte die Stadt im zweiten Weltkrieg vor der Zerstörung. Die Notre-Dame ist der göttlichen Mutter geweiht. Für mich schließt sich hier ein Kreis.

Noch brauchen die Menschen diese äußeren Symbole der Heiligkeit und der göttlichen Nähe, gerade in Zeiten wie diesen. Werden wir nicht auch von der dunklen Seite mit Symbolik geradezu überschwemmt?  

 

Dieses Ereignis repräsentiert für mich den Gegenpart zum oben Geschilderten, die Rückkehr der weiblichen Weisheit und Sanftmut, die der zuweilen überschießenden männlichen Stärke und Großmannssucht einen liebevollen, aber bestimmten Klaps auf die Schulter gibt und sagt:

"Jetzt mach mal halblang, spiel dich nicht so auf, es reicht schon wieder."

Das Weibliche ist das aufnehmende Element in der Natur, das Sich-Hingeben und Erdulden, ohne sofort um sich zu schlagen oder zurückzugeben. Die Sanftmut, die den Wutausbruch abmildert, die Stille, die das egohafte Poltern durchdringt und die Wogen glättet. Eine Kraft, die vergibt und trotz alledem immer wieder etwas Neues gebiert. Eine liebevolle Strenge ist ihr zu eigen.  

Dieses Hingeben an die göttliche Führung ist das einzige, was uns unbeschadet durch die Stürme dieser evolutionären Krise hindurchträgt; wir brauchen sie, die duldsame Opferbereitschaft, die uns konsequent durch Vergebung und tiefere bzw. höhere Einsicht hinausträgt über unsere herkömmlichen Gewohnheiten und unsere reflexartige Emotionalität, und die edlere Denk- und Handlungsweisen hervorbringen wird. 

 

 

 

Die Menschen sehen Ereignisse als etwas Unerfülltes, das es zu erstreben und zu bewirken gilt. Dies ist falsches Sehen; Ereignisse werden nicht bewirkt, sie entwickeln sich. Das Ergebnis ist Brahman, seit alters vollendet, sich jetzt offenbarend.

 

Sri Aurobindo

 

 

 

 

Du willst Frieden? Wirklich ...?

 

Dann fang bei dir selber an und lebe ihn, ständig und in allen Bereichen deines Lebens, in deinen Gedanken, deiner Rhetorik, deinem Blick, deinen Gesten und in deinen Taten. Und erachte nichts und niemanden dabei als zu unwichtig oder zu gering. Denn den Sanftmütigen wird das Himmelreich gehören, nicht den Aufschneidern und Schnippchenschlägern. 

Was nicht bedeutet, sich der Lüge in all ihren Ausprägungen zu beugen und passiv die andere Wange hinzuhalten. Denn das neue Element der göttlichen Wahrheit, repräsentiert durch das Supramental, kann man ebensowenig wie den sprichwörtlichen Geist wieder in die Flasche zurückschieben. 

Es braucht beides, will man die Lüge in all ihren Facetten bis in die entstellte Materie hinein ausmerzen: Stärke und Liebe. Die Wahrheit bringt die nötige Kraft mit sich, alte Strukturen zu zerschlagen oder zu verwandeln in neue, sie ist das Schwert der Unterscheidung. Liebe und Mitgefühl bringen das Verständnis mit sich, die Widerstände des Alten zu ertragen, zu überwinden und gleichzeitig jedem das Recht auf Entwicklung einzuräumen. Sie schützen uns davor,  uns im Dschungel der Emotionen zu verlieren. Denn standen wir nicht alle einmal höchst unwissend am Anfang dieser Reise?

Es braucht weder Wut, noch Rachsucht, noch die verletzliche und unflexible Krücke Stolz, um etwas zum Besseren zu verändern, es braucht das aufrichtige Sehnen nach etwas Anderem, die Liebe zu etwas Höherem, die Flexibilität, alte Glaubensmuster loszulassen und im Sinne der göttlichen Weisheiten zu überschreiten – auch, wenn wir dabei noch einmal mit unserem größten evolutionären Schmerz konfrontiert werden.   

Man muss bereit sein, unbekanntes Terrain tief in sich selbst zu betreten und jeglichen Wunsch, auch den nach Sicherheit, in die Hände Gottes legen.  

 

 

 

Nur die höchste supermentale Kraft kann, indem sie niedersteigt und den Durchgang nach unten auftut, die physische Natur siegreich lenken und ihre Schwere zunichte machen. Die Bedingungen des Lichtes und der Wahrheit, unter denen allein diese höchste Kraft niedersteigen wird, sind nun diese: völlige lautere Selbsthingabe, ein Offensein, das sich ausschließlich der göttlichen Macht hinhält, völliges und beständiges Einlassen der niedersteigenden Wahrheit, völlige und ständige Zurückweisung der Lüge mentaler, vitaler und physischer Mächte und Erscheinungen, die noch immer die irdische Natur beherrschen. 

 

Sri Aurobindo

 

 

 

Viele Menschen sind der Kriege und jeglicher Auseinandersetzungen in ihrem Umfeld müde, und doch lassen sich Gewohnheiten wie Geltungssucht, stolzer Eigendünkel, es dem anderen zeigen und zurückgeben wollen, gehässige Schadenfreude oder das unreflektierte Berieseln-lassen mit Gewaltszenen in Filmen oder den Medien nur schwer überwinden. Deshalb beende ich diesen Blogeintrag mit einer Frage, der jeder für sich nachgehen kann, denn passende Situationen im Alltag lassen sich leicht finden:  

 

 

Wieviel Frieden ertragen wir alle

nach den Jahrtausenden des evolutionären Ringens –  

   ohne, dass uns langweilig wird ...? 

  

 

 

 


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Ja, uns wurde die ungeschminkte Wahrheit und die Verrücktheit dieser Welt

schon vor Jahren immer wieder vor Augen geführt. Doch selten so amüsant wie in Miss Undercover aus dem Jahr 2000,

dem Anbruch des neuen Jahrtausends. 

Die Freunde der Symbolik dürften aus heutiger Sicht ihren Spaß daran haben,

bis dahin, dass Sandra Bullock eine Deutsche ist.  

 

😉

 

Lasst uns gerade in dieser Zeit nie den Humor verlieren. 

 

 

 

 

Dies irrende Geschlecht von menschlichen Wesen träumt immer davon, die Lebensumstände durch die Maschinerie von Regierung und Gesellschaft zu perfektionieren; aber nur durch die Vervollkommnung der Seele im Innern können die äußeren Lebensumstände vervollkommnet werden. Was du im Innern bist, das wirst du außen genießen; keine Maschinerie kann dich vom Gesetz deines Wesens befreien.

 

 

Bei der gegenwärtigen Sittlichkeit des Menschengeschlechts ist eine zuverlässige und dauerhafte menschliche Einheit noch nicht möglich; aber es gibt keinen Grund, warum nicht eine vorläufige Annäherung der Lohn für unentwegte Sehnsucht und unermüdliche Anstrengung sein sollte. Durch ständige Annäherungen, unvollständige Umsetzungen und vorläufige Erfolge schreitet die Natur voran.

 

 Sri Aurobindo

 

 

 

 

 

 

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