Wie lange
sind wir noch auf
äußere Spiegel angewiesen,
um uns selbst
zu erkennen?
Wir leben in einer menschlichen Gesellschaft, und einen Großteil unseres Lebens leben wir mit anderen Menschen auf engstem Raum zusammen. Wir wollen dazugehören, gesehen und gehört werden. Gleichzeitig arbeiten übergeordnete Herrschaftsbestrebungen daran, genau das zu verhindern, nach dem Prinzip "Teile und herrsche". Wir bringen ohnehin unterschiedliche Wahrnehmungen, Sichtweisen und Glaubensmuster mit, die genetische oder umweltbedingte Ursachen haben. Manche Menschen verbringen ihr ganzes Leben damit, ihren Platz innerhalb dieser Gesellschaft zu finden und stellen fest, dass ihnen das nicht so recht gelingt. Deshalb fühlen sie sich in der Regel unter den Menschen am wohlsten, die `auf derselben Wellenlänge´ liegen, da sie die eigenen Glaubenssätze und Vorlieben spiegeln und das eigene Selbstbild bekräftigen.
Das mag eine gewisse Harmonie mit sich bringen, aber es kann auch ein Hindernis sein, uns weiter zu entwickeln.
Wenn wir in diese Welt hineingeboren werden, lernen wir von klein auf, uns durch die Augen anderer zu sehen. Zuerst über Blickkontakt und Berührung, später durch Lob und Tadel, gute und schlechte Leistungsbewertungen, liebevolle Zuwendung oder Bestrafung durch `Liebesentzug´ u.v.m., lernen wir, wie wir uns verhalten müssen, dass wir "richtig" sind und geliebt oder geschätzt werden. Je sensibler wir sind, umso mehr nehmen wir zusätzlich die darunterliegenden Konflikte oder Emotionen in unserer Bezugsperson wahr, die mit ihrem vordergründigen Verhalten uns gegenüber nicht immer konform gehen. Das ist dann besonders verwirrend.
Später reicht bereits die Mimik des Gegenübers, um entsprechende Emotionen oder Verhaltensreaktionen in uns auszulösen: ein missbilligendes Stirnrunzeln, ein spöttisches Zucken um die Mundwinkel oder ein warmes, wohlwollendes Lächeln.
Aus all diesen Spiegelungen durch andere reift letztlich das heran, was wir als unsere `Identität´ begreifen, womit wir uns identifizieren.
Natürlich ist dieses wankelmütige und fragile Gerüst nicht das, was wir wirklich sind. Es ist das Basiswerkzeug, um in dieser Welt und Gesellschaft zu funktionieren. Und mit diesem Werkzeug, das uns von unseren Vorfahren über die Gene und von unserer momentanen Umwelt durch Prägung mitgegeben wurde, müssen wir zurechtkommen.
Wir sind es so sehr gewohnt, dass andere unser Selbstbild bestimmen, dass viele von uns das auch als Erwachsene suchen und brauchen. Wen wundert es, dass die menschlichen Herrscher dieser Welt sich dessen bedienten und immer mehr die übergeordnete elterliche Instanz übernahmen, um uns weiter zu manipulieren und dahin zu steuern, wo sie uns haben wollten?
Je zerbrechlicher unser Selbstwertgefühl ist, umso mehr versuchen wir uns zu verbiegen, um den Erwartungen von anderer Seite zu entsprechen, geliebt oder respektiert zu werden. Bis dahin, dass wir nicht mehr aufbegehren, wenn die Anforderungen zwangsweise und militant unter Androhung von Strafe bis hin zur Existenzgefährdung eingefordert werden.
Inzwischen sind viele von uns so gut `abgerichtet´, dass wir nicht einmal mehr protestieren, wenn wir dabei regelrecht entmenschlicht und als "Herde" bezeichnet werden. Wir fragen auch nicht mehr danach, wo jene, die sich heute als sogenannte "Experten" ausgeben, die nötige Kompetenz dafür erworben haben.
Ist das wirklich das, was wir sein wollen ...?
Sexualität und Genderwahn
Das ist eines der tragischen Beispiele, wie schnell es in Missbrauch abgleiten kann, wenn wir uns diese Mechanismen nicht bewusst machen und das weiterhin zulassen. Mehr und mehr sind davon die Kinder betroffen, die am Anfang des Wegs stehen, überhaupt erst eine stabile Persönlichkeit auszubilden. Während sie den Eltern mehr und mehr entfremdet werden und entgleiten, da diese ein Stück weit wie hypnotisiert sich selbst verloren haben.
Wer die herkömmliche Geschlechtsidentität aufweicht und an den Grundfesten der Familie rüttelt, hat für mich nur eines im Sinn: die Reduzierung höherer Formen der Liebe auf das rein sexuelle Niveau. Dort rangiert es ohnehin noch für viele Zeitgenossen.
Die selbstlose Liebe einer Mutter zu ihrem Kind ist ein weitaus höherer Ausdruck der göttlichen Liebe.
Davon abgesehen, dass die zweckdienliche Gender-Verkrüppelung unserer reichhaltigen Sprache eine absurde Lächerlichkeit ist, die ich nie ernst nahm, steht dahinter nur eine Absicht: Sexualität als eine der hartnäckigsten menschlichen Begierden unseres Fleischkleides am Laufen zu halten, zu etwas `Unverbindlichem´ zu machen und die Menschen damit noch fester an die tierische Natur zu binden.
Jeder aufrichtig spirituell Strebende weiß, dass es drei große Themen gibt, die schwer zu überwinden sind: Macht, Geld und Sexualität. Wollte man die Menschen also weiterhin von ihrer körperlichen Vergöttlichung fernhalten, um die Macht über sie nicht zu verlieren, was könnte man besseres tun, als den stärksten im Körper verwurzelten Trieb weiter aufzublähen und am Laufen zu halten? Deshalb das Forcieren der Frühsexualisierung von Kindern, denn das gehört insbesondere zur Agenda der alten Päderasten.
Die Bestrebungen, die Familie mit ihrer naturgegebenen Geschlechterrolle Vater-Mutter-Kind wieder in den Fokus zu rücken, ist eine gesunde und richtige Entwicklung, aber nur eine Übergangsphase. Ich bin mir sicher, dass einigen Vertretern der „Eliten" in Zeiten von Looking Glass und Quantenphysik das Wirken eines Sri Aurobindo nicht entgangen ist und dass die neue supramentale Spezies die herkömmlichen Rollenverteilungen hinter sich lassen wird. Das Bewusstsein wird sich weiten und ausdehnen, bis es über Familie, Freundeskreis und Nation hinausgewachsen ist und unsere Liebe die gesamte Menschheit umfasst.
Nicht weil er mein Nachbar ist, sollte ich meinen Nächsten lieben — denn was bedeutet schon Nachbarschaft oder Ferne? —,
noch weil die Religionen mir sagen, dass er mein Bruder sei — denn wo ist die Wurzel dieser Bruderschaft? —,
sondern weil er ich selbst ist.
Nachbarschaft und Ferne gehen meinen Körper an, das Herz aber geht weiter. Bruderschaft ist eine Sache des Blutes, des Vaterlandes, der Religion oder der Menschheit; wenn aber das Eigeninteresse ruft, was wird dann aus solcher Bruderschaft? Nur wenn wir in Gott Leben und Denken, Fühlen und Leib in das Bild seiner All-Einheit verwandeln, dann wird diese tiefe, uneigennützige und unangreifbare Liebe möglich sein.
Sri Aurobindo
Ich nehme an, dass man auch auf dem Gebiet der Technologien dem einfachen Volk nicht sobald die ganze Wahrheit offenbaren wird und zugeben, wie weit sie fortgeschritten ist. Und, was davon man bereits seit Jahrzehnten gegen uns einsetzt, als wären wir Versuchskaninchen. Man wird es der breiten Masse in zeitlichen Abständen und häppchenweise servieren, denn die Menschen vergessen schnell.
Noch sind die menschlichen Machtbestrebungen nicht von diesem Planeten verschwunden. Wer also weiterhin über andere herrschen möchte, behält sich mit Sicherheit einen Vorteil in der Hinterhand. Und wendet man sich jetzt ein bisschen mehr der Wahrheit zu, dann geschieht das bei manchen nicht aufgrund von Reue oder spirituellem Erwachen, sondern weil man versteht, dass die nächste Stufe der Evolution sich nicht aufhalten lässt und die alten Pläne ohnehin irgendwann fallengelassen werden müssen.
Das Spiel wird von einigen Machthabern noch ein wenig am Laufen gehalten, wie es Luzifer, der sich selbst "Herr der Nationen" nennt, der Mutter gegenüber ankündigte. Manche hoffen wohl immer noch auf eine Möglichkeit, damit durchzukommen. Auch für sie wird es ein ganz persönliches "Erwachen" geben, wenn sie sich nicht eines Besseren besinnen.
Wer menschlichen Wesen auch nur ein wenig Gutes erwiesen
hat, und sei er auch der schlimmste unter den Sündern, der wird
von Gott in den Rang seiner Liebenden und Diener
aufgenommen. Er wird das Antlitz des Ewigen schauen.
Sri Aurobindo
Viele Menschen stößt die Vorstellung ab, sich zu einem geschlechtslosen Wesen zu entwickeln
Unterscheidet man hier nicht sehr genau und differenziert, kollidiert das mit der momentanen, missbräuchlichen Indoktrination des Genderwahns. Doch damit hat es rein gar nichts zu tun.
Zu einem zu frühen Zeitpunkt damit konfrontiert, kann die Vorstellung des Überwindens der Geschlechtlichkeit und der Fortpflanzung für manche einen Verlust an Tradition, Geborgenheit und Vergnügen darstellen, worauf sie noch nicht verzichten wollen und was eine innere Gegenwehr hervorruft. Befindet man sich jedoch auf dem Pfad des Integralen Yoga, fallen alle diese evolutionären Notwendigkeiten vollkommen schmerzfrei und wie von selbst von einem ab, indem sie einfach Schritt für Schritt durch die höhere göttliche Wahrheit im Körper ersetzt werden. Es ist das Körperbewusstsein selbst, das jetzt erfährt, was wahre Liebe und Glückseligkeit bedeuten. Niemals würde es diese wieder gegen die niedere sexuelle Form der „Liebe“ eintauschen wollen. Deshalb kommen nur jene Menschen mit dem Wissen eines Sri Aurobindo in Kontakt, die dafür bereit sind. Und das sind bezogen auf die gesamte Menschheit noch nicht sehr viele.
Sexualität ist ein Gebiet menschlichen Seins, das wohl den größten Mut erfordert, seinen individuellen Weg trotz aller äußerer Widerstände zu beschreiten. Denn das gesamte Umfeld wird nicht müde, einem bei jeder Gelegenheit unter die Nase zu reiben: „Wieso suchst du dir nicht wieder einen Mann? Du findest doch bestimmt wieder jemanden. Man braucht doch einen Partner, das Alleinsein ist auf Dauer nicht gesund, gerade als Frau …“
Das alte Rollenklischee sitzt immer noch tief, und manche Mitmenschen können nicht verstehen, dass man rein gar nichts mehr vermisst, im Gegenteil. Ist es ja schon schwer genug für sie, zu glauben, dass es Menschen gibt, die auf einen spirituellen Pfad berufen sind. Noch mehr im persönlichen Umfeld, da `der Prophet im eigenen Lande nichts gilt´. Mit der Zeit lernt man, lächelnd über diese `gut gemeinten´ Ratschläge hinwegzugehen, denn man hat es nun einmal anders erfahren. Und was man selbst erfahren hat, das weiß man. Dem muss man auch Rechnung tragen, sonst handelt man sich eine handfeste spirituelle Krise ein.
Für eine Weile noch versuchen die großen vitalen Bewegungen auf diesem Planeten an unserem Sexzentrum anzudocken, um den Fortschritt des Yoga zu behindern. Aber das gelingt ihnen nur so lange, bis auch die Körperzellen durch die Transformation ihre Empfänglichkeit dafür überwunden haben.
Im Spannungsfeld des kleinen und des großen Selbst´
Was die Seele sieht und erfahren hat, das weiß sie;
das übrige ist Schein, Vorurteil und Meinung.
Sri Aurobindo
Die spirituellen Bestrebungen nehmen zu, die erkannt haben, dass es bei unseren zahlreichen Inkarnationen darum geht, uns selbst finden, und damit ist unser WAHRES SELBST gemeint, unser seelisches Wesen. Wahre Freiheit und Unabhängigkeit von der Meinung anderer und unserer übergestülpten Identität erfahren wir nämlich erst dann, wenn es mehr und mehr die Führung über alle unsere Wesensteile übernimmt: Die mentalen, vitalen und die physischen.
Unsere Seele ist nicht moralisch. Sie bleibt von den Wechselfällen des Lebens unberührt und lebt sich selbst, ohne mit anderen zu hadern oder sich von deren Meinung beeinflussen zu lassen.
Hat man diesen Zustand erreicht, verschwinden alle Ängste und wir unterstehen anderen, machtvolleren Gesetzen, als denen der irdischen Natur. Ein stabiles Selbstwertgefühl stellt sich ein, wir lassen uns von niemand mehr verunsichern und lernen zu unterscheiden, wo uns Lüge und wo uns Wahrheit begegnen.
Aber bis es so weit ist, leben wir in einem tagtäglichen Spannungsfeld diverser Ansprüche: Unserer eigenen, denen unseres unmittelbaren Umfelds und der (globalen) Gesellschaft und, den meisten unbewusst, dem Einwirken des supramentalen Bewusstseins. Wir versuchen sie zu erfüllen, weil wir es von klein auf nicht anders gewohnt sind. Dagegen aufzubegehren durch äußeren Protest ist nur eine weitere Seite der Medaille.
Diese Zerreißprobe wird erst enden, wenn wir die klare Entscheidung getroffen haben, unser wahres Selbst zu finden und mit gebündelter Aufmerksamkeit danach leben.
Paradoxerweise ist uns auf unserem Weg hin zu unserer wahren seelischen Natur gerade das behilflich, was wir gern vermeiden würden: Wenn wir ein gewisses Alter erreicht haben, begegnen uns verstärkt Menschen, die uns genau den Spiegel vorhalten, den wir brauchen, um uns darin zu erkennen. Auch, wenn uns das Spiegelbild nicht gefällt. Aber genau das ist der höhere Zweck des Daseins: uns selbst zu erkennen. Und da wir vermeintliche `Fehler´ leichter im Gegenüber ausmachen, als bei uns selbst, ist das eine hilfreiche Methode. Auch, wenn gerade das zu den Spannungen im zwischenmenschlichen Bereich führt. Aber ohne sie würden wir uns nur sehr langsam weiterbewegen in unserer Entwicklung.
Es wird uns gezeigt, an was wir noch zu arbeiten haben und was wir ablegen müssen, da es wie ein undurchdringlicher Schleier unser seelisches Wesen vor uns verbirgt: Alle unsere niederen Wünsche, Bedürfnisse und Glaubenssätze über uns selbst und die Welt "da draußen".
Schicksalsschläge sind die letzte und unausweichliche Möglichkeit, uns wachzurütteln und unseren trägen Panzer aufzubrechen. Unser Gemüt scheut sie am meisten von allen göttlichen Maßnahmen.
Die Menschen strengen sich nur an, um Erfolg zu haben, und begünstigt sie das Glück mit Misslingen, so daher, weil Weisheit und Kraft der Natur deren Verstand und Schlauheit überspielen.
Gott allein weiß, wie und wann weise zu straucheln und wirksam zu scheitern.
Misstraue dem Mann, der nie gescheitert ist und nie gelitten hat; scließe dich ihm nicht an, kämpfe nicht unter seiner Fahne.
Zwei sind untauglich für Größe und Freiheit: der Mensch, der nie eines anderen Knecht gewesen ist, und das Volk, das nie das Joch von Fremden getragen hat.
Sri Aurobindo
Wenn wir von dieser ganzen Mühsal der Inkarnationen dann endgültig genug haben, und viele Menschen waren schon vor etlichen Generationen an dem Punkt, lernen wir, uns auf andere Wege einzulassen. Die Suche im Außen ist nur so lange zweckdienlich und nötig, bis wir erkennen, dass wir UNS SELBST da draußen nicht finden werden, sondern dass Es in unserem Inneren auf uns wartet.
Mein Geliebter nahm mir das Kleid der Sünde; ich ließ es fallen und freute mich; dann griff er nach meinem Kleid der Tugend, ich aber war beschämt und erschreckt und wehrte mich.
Erst als er es mir mit Gewalt entriss, sah ich, wie verborgen mir meine Seele gewesen war.
Sri Aurobindo
Ist Alleinsein ein Makel?
Schwer ist es, in der Welt zu sein, frei und dennoch das Leben der gewöhnlichen Menschen führend; aber gerade, weil es schwer ist, muss es versucht werden.
Sri Aurobindo
Niemand ist wirklich gern allein. Aber es gibt Ausnahmen. Und diese werden misstrauisch beäugt. Nicht immer geht Alleinsein mit Einsamkeit im negativen Sinne einher, sondern ist selbst gewählt. In unserer Gesellschaft hat es jedoch einen negativen Beigeschmack und erweckt Misstrauen: „Was stimmt mit ihm denn nicht? Er beteiligt sich an nichts, kommt auf kein Fest und lebt nur für sich. Das ist doch nicht normal!“, bis hin zu "Sind wir dir nicht gut genug, dass du dich nicht mit uns abgeben willst?"
Ein reichhaltiges soziales Umfeld gilt als Voraussetzung für eine „gesunde“ Lebensweise oder das Funktionieren als wertvolles Mitglied unserer Gesellschaft. Aber ist das wirklich so? (Ich spreche hier von Erwachsenen, denn ein Kind ist mindestens bis zur Pubertät darauf angewiesen.)
Die Geschichte zeigt, dass so manches Genie wenig sozialverträglich oder gesellschaftstauglich war, sondern als höchst egozentrisch oder eigenbrötlerisch galt. Deshalb wurden solche Menschen oft erst nach ihrem Ableben anerkannt, da sie uns wertvolle Errungenschaften oder Gedankengut hinterließen, von denen wir bis heute als Menschheit profitieren. Aber es gab auch schon andere Zeiten.
Dann gibt es Menschen, die einem spirituellen Pfad folgen. Sri Aurobindo merkte an: "Die Liebe zur Einsamkeit zeigt eine Anlage zur Erkenntnis."
Diese sogenannte `spirituelle Einsamkeit´ kann anfänglich durchaus belastend sein, denn noch ist nur eine Minderheit von Menschen auf einen spirituellen Pfad berufen, nur wenige sehnen sich hingebungsvoll nach dem Göttlichen. Wenn also niemand im Lebensumfeld versteht, worüber man spricht oder einen gar argwöhnisch beäugt, mit wem soll man sich dann noch austauschen? Zumal man mehr und mehr erkennt, dass es bei jedem Austausch nicht so sehr um die Worte, sondern um einen energetischen, vitalen Austausch geht, der zudem selten ausgeglichen stattfindet. Meist `zieht´ oder gibt einer der Beteiligten mehr als der andere.
Wir erfahren mit der Zeit, dass es in jedem von uns eine Quelle gibt, die nie versiegt und die es überflüssig macht, unsere Mitmenschen ihrer Energie zu `berauben´, und wir steigen aus diesem Spiel aus.
Es kann sein, dass man zu jenen Menschen gehörte, die schon als Kind damit Probleme hatten, mit dem Strom zu schwimmen. Die viele Jahre glaubten, mit ihnen sei etwas nicht in Ordnung. Aber diese Überzeugung kam nicht aus ihrem Inneren, sie wurde ihnen von der Umwelt gespiegelt. Zuweilen werden solche Menschen sogar pathologisiert.
Und so passten sie sich viele Jahre äußerlich an, um instinktiv ihr Inneres zu schützen. Sie wurden still, `unsichtbar´ und taten niemand `weh´. Und doch waren sie in den Augen ihrer Mitmenschen auffällig und `anders´, nicht durchschaubar und nicht wirklich kontrollierbar. Und was das gewöhnliche Ego nicht kontrollieren kann oder ihm einen Vorteil verschafft, das macht ihm entweder Angst oder sein Interesse daran erlahmt, weil es nicht das bekommt, was es gern hätte. Das menschliche Ego nimmt gern und gibt nur, wenn es im Austausch etwas dafür bekommt, zumindest erwartet es das und ist enttäuscht, wenn es nicht eintrifft.
Deshalb fühlen sich sehr empathische, sensitive oder spirituelle Menschen nach der Kommunikation mit einer energetisch bedürftigen oder zerstreuten Person ausgelaugt, benommen und kraftlos. Das gilt umso mehr für Menschenansammlungen, wenn man bedenkt, welche Gedanken die Menschen fortwährend in ihren inneren Selbstgesprächen im Kreis herumwälzen. Sie befinden sich die meiste Zeit auf einem recht niederen Bewusstseinsniveau. Gerade auf dem Weg der supramentalen Transformation beginnt auch unser Körper, autonom wahrzunehmen und darauf zu reagieren.
U.a. aus diesen Gründen ziehen sich solche Menschen immer wieder in die Stille und ins Alleinsein zurück, um die Anbindung an die leise, seelische Führung nicht zu verlieren; bis sie sich gefestigt hat.
Fragment eines Gesprächs zwischen der Mutter und einer Gruppe von Lehrern.
Einer von ihnen beschwerte sich über den Mangel an "Zusammenhalt":
"Zusammenhalt!" ... Weil man daran gewöhnt ist, alles mit Hilfe seines Mentals organisieren zu wollen, kennt man nur das: die Organisation, wie sie vom Mental bewerkstelligt wird. Wir versuchen, das zu ändern. Wir streben eine Änderung der Führung an – und die neue Führung ist noch nicht recht bekannt – da liegt die Schwierigkeit.
Die Mutter am 26. März 1973
Umso mehr gilt es, empfangsbereit zu sein und den höheren Impulsen zu lauschen, statt dem Göttlichen den eigenen Willen und die eigenen Wünsche auferlegen zu wollen.
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