Aus aktuellem Anlass blieb ich an diesem Satz hängen und versuchte, mich in ihn hineinzufühlen. Denn ich lese ihn in letzter Zeit immer wieder, in verschiedenen Variationen und Zusammenhängen, wie unten zitiert.
Mir selbst kam er noch nie in den Sinn, und um es vorneweg zu nehmen, liegt das an dem kleinen Wörtchen "Stolz". Wer sich jahrzehntelang mit den Ebenen des Bewusstseins auseinandersetzt, erkennt die subtilen Unterschiede und die Tricks des Egos.
Auch habe ich etliche Länder bereist und festgestellt, dass alle Menschen in ihrem Innersten von denselben Wünschen, Sorgen und Ängsten angetrieben werden.
Aber ich verstehe natürlich die tiefere historische Motivation dahinter. Man besinnt sich wieder auf das Erbe der Ahnen und möchte an alte Zeiten anknüpfen, in denen es den Menschen in diesem Land besser ging. Aber was steckt wirklich dahinter?
Es ist gut, aus der Vergangenheit zu lernen, um Fehler nicht zu wiederholen, und die nehmen ihren Anfang grundsätzlich in der inneren Haltung. Dazu kommt, dass man sich davor hüten sollte, in eine verklärte Sentimentalität zu verfallen, die meint, früher sei alles besser gewesen. In Zeiten der Not wird der Blick zurück gern einseitig. Was hat sich bewährt und passt in die heutige Zeit? Was hat in eine Sackgasse geführt und weshalb? Es geht darum, das Gute zu erhalten, das Schadhafte zu verwerfen und in der Lage zu sein, eines vom anderen zu unterscheiden. Und da kommen die verschiedenen Meinungen und Interessengruppen ins Spiel, die es auch heute gibt. Weshalb sonst ist es so schwer, sie alle unter einen Hut zu bringen für ein gemeinsames Ziel?
Das Leben ist Veränderung und die Evolution bleibt nicht stehen. Auf was wir zustreben, ist eine spirituelle Revolution. Es ist gut, das zu wissen und sich nicht zu lange mit der Vergangenheit aufzuhalten, sondern den Blick nach vorn zu richten in die Zukunft und wie wir sie bestmöglich gestalten wollen. Wir unterliegen bereits ihrem immer stärker werdenden Bannstrahl, und die globalen Ereignissen auf diesem Planeten spitzen sich nicht zuletzt deshalb immens zu, weil es Mächte gibt, die sich weigern, voranzuschreiten. Hartnäckige Widerstände müssen überwunden werden, die in jedem von uns schlummern und der Transformation harren.
Der Auslöser für dieses Thema war die angriffige Bemerkung eines Mitkommentators auf Youtube, ob ich als Deutsche grundsätzlich ein Problem mit Stolz hätte und ich würde den Schuldkult damit befeuern. Wobei er sich nur auf einen Teilaspekt meines Kommentars stützte, über den er wohl gestolpert war. Seine persönliche Achillesferse und die vieler Deutscher. Meine positiven Worte, die 70% meines Kommentars ausmachten, blendete er aus.
Wobei mich dann weniger das Thema `Deutschland´ interessierte, als vielmehr das Thema `Stolz´ und auf welcher Bewusstseinsebene die folgenden Aussagen schwingen. Es ist bei einigen nämlich nicht nur ein Problem der ungenauen oder oberflächlichen Ausdrucksweise. Es ist ein Stück weit sogar von bestimmten Mächten "anerzogen" und gewollt, den Stolz gesellschaftsfähig zu erhalten. Er kommt in vielerlei Gestalt daher, sogar unter dem Deckmäntelchen des Altruismus. Und der gehört zum vitalen Ich. Man ist ja so stolz, "überlegen" zu sein.
Man hört und liest in diesen Tagen, gerade in bestimmten alternativen Gruppen der sozialen Netzwerke, häufig Sätze wie diese:
„Am deutschen Wesen `soll´ (!) die Welt genesen“
„Ich bin stolz darauf, Deutscher zu sein“
"Deutschland wird der Welt den Frieden bringen!"
"Wenn es dir in meinem (!) Deutschland nicht gefällt, dann wandere doch aus!“
(z.B. von eben diesem Kommentator)
U.v.m.
Wenn ich so etwas lese, fühle ich mich spontan an Sri Aurobindos Worte erinnert:
"Deutschland erfuhr, was manchmal den Suchenden auf dem Weg des Yoga, dieser Kunst des bewussten Selbst-Findens, geschieht, einem Weg, der viel größere als dem Durchschnittsmenschen bekannte Gefahren in sich birgt, wenn er einem Irrlicht zu seiner geistigen Vernichtung folgt. Es hatte sein vitales Ich für sein Wesen gehalten; es hatte seine Seele gesucht und nur seine Stärke entdeckt. Wie Asura hatte Deutschland zu sich selbst gesagt: »Ich bin mein Körper, mein Leben, mein Verstand, mein Temperament«, und hat sich mit titanischer Gewalt daran gebunden. Es hatte vor allem gesagt: »Ich bin mein Leben und mein Leib.«
Einen größeren Fehler als diesen kann es weder für Mensch noch Nation geben. Das Selbst des Menschen und der Nation ist mehr und göttlicher als jene. Es ist größer als seine Werkzeuge und kann nicht in einer körperlichen, vitalen, durch Verstand und Temperament bedingten Form eingeengt werden. Eine solche Begrenzung kann – selbst wenn dieses falsche Gefüge in dem waffenstarrenden sozialen Gebilde eines riesigen kollektiven menschlichen Ungetüms verkörpert wird – das Wachstum der inneren Wirklichkeit nur zum Ersticken, Verfall oder Erlöschen bringen, das alles Ungeformte und nicht Angepasste überfällt. ..."
Es geht hier nicht um Wertung, denn ich kann – je nach Zusammenhang und persönlicher Motivation des Autors – alle diese menschlichen Regungen und Äußerungen in dieser Zeit der maximalen Anspannung durchaus nachvollziehen. Die Emotionen suchen nach einem Ventil, sich Luft zu machen und können nicht zuletzt als gesunde Gegenreaktion auf Zitate wie diese verstanden werden, symptomatisch für die Politik dieser Tage:
„Vaterlandsliebe fand ich stets zum kotzen. Ich wusste mit Deutschland noch nie etwas anzufangen und weiß es bis heute nicht.“ (Grünen-Politiker Robert Habeck)
„Die Leute werden endlich Abschied nehmen von der Illusion, Deutschland gehöre den Deutschen.“
(Çigdem Akkaya, ehemalige stellvertretende Direktorin des Essener Zentrums für Türkeistudien)
„Natürlich gehört der Islam zu Deutschland, und natürlich gehören Muslime zu Deutschland. Und ich finde, darüber können wir ganz schön froh sein. Es wäre sehr langweilig, wenn wir nur mit uns zu tun hätten.“
(Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt)
Stolz, der auf die Spitze getrieben wurde ins Perverse, war das innere Kernelement der aufgeblähten nationalsozialistischen Führerschaft, die mehr und mehr im okkult-Luziferischen versank. Es reicht, sich Originalreden dieser Zeit anzuschauen, und man erfühlt die Grundproblematik unmittelbar.
Heute läuft das natürlich von seiten der politischen Funktionsträger wesentlich subtiler und NLP-geschniegelt ab. Die lügenhafte Täuschung geheuchelten `Wohlwollens im Interesse aller´ wurde perfektioniert, um die eigenen perfiden Ziele durchzusetzen, man zieht am Schuldkomplex des braven Menschen. Aber die Zahl derer wächst, die weltweit durchschauen, was ihnen im Great Reset blüht, und damit auch der gesunde Widerstand. Diesen gilt es jetzt sinnvoll zu kanalisieren und in besonnene Aktion umzusetzen, die sich auch darüber Gedanken macht, wie es nach "Corona" weitergehen soll. Denn wir "Deutsche" wollen es als ja diesmal anders machen und die deutsche Seele wiederbeleben.
Deshalb gehe ich den Dingen gern differenzierter auf den Grund.
Die Frage ist: Wurde der Unterschied zwischen `vitalem Ich´ und `seelischer Stärke´ inzwischen verstanden? Ich finde es wunderbar, wenn manche "Vertraue deiner Seele" unter ihre Beiträge schreiben, aber wie sehr leben sie selbst danach, wenn sie sich beim ersten Anzeichen von Kritik in umfangreichen und verärgerten Rechtfertigungen ergehen, weil sie sich falsch oder nicht ausreichend verstanden fühlen und anfangen, zum Beispiel mit anderen Kanalbetreibern zu hadern? Einen durchseelten Menschen kann man nicht beleidigen oder verunsichern, nur ein Ego.
Es ist sicher gute Absicht und wir sind alle noch nicht "erleuchtet" und am Ziel unserer evolutionären Reise angelangt. Aber legen nicht viele in diesen Tagen großen Wert darauf, die deutsche Volks-Seele, die vielbeschworene Germania, wiederzufinden und aus ihrem Dornröschenschlaf zu `erwecken´? Dann kommt man meiner Meinung nach nicht daran vorbei, sich Sri Aurobindos Worte zu Herzen zu nehmen, ehrlich mit sich selbst zu sein und etwas tiefer zu graben – um zu sehen, was einen selbst an jedem Tag antreibt. Denn die Summe all dessen in den Menschen wirkt zurück auf die Individualität unserer Volksseele und wie sie sich zukünftig offenbaren wird in dieser Welt – nicht gegenüber dieser Welt. Ist man bereit, die Seele einer anderen Nation in ihrer Individualität zu erfühlen und wertzuschätzen, wenn man seine eigene noch nicht gefunden hat ...?
Europäisches Denken war größtenteils unfähig, über die Formel “Seele und Körper” hinauszugehen, und bezog hierbei meist das Mental in die Seele mit ein sowie alles, außer dem Körper, in den Begriff Mental.
Einige Okkultisten machten einen Unterschied zwischen Mental, [Geist] Seele und Körper. Gleichzeitig aber muss ein unbestimmtes Gefühl vorhanden gewesen sein, dass Seele und Mental nicht ganz das gleiche sind, denn es gibt die Redewendung “dieser Mensch hat keine Seele” oder “er ist eine Seele”, was besagen soll, dass er etwas in sich hat, das über sein bloßes Mental und seinen Körper hinausgeht. Doch all dies ist sehr unbestimmt. Eine deutliche Unterscheidung wird weder zwischen Mental und Seele gemacht, noch zwischen Mental und Vital, und häufig wird sogar das Vital für die Seele gehalten.
Sri Aurobindo
Und häufig wird das emotionale Wesen mit all seiner Sentimentalität mit der Seele verwechselt, aber es gehört dem Vital an.
Wann und aus welchen Beweggründen heraus handelt unser vitales Ich, und was entspräche der Sicht- und Handlungsweise der Seele?
Um diese Bewusstwerdung geht es auch in diesem Yoga, permanent und in jeder Lebenssituation – bei allem, was wir denken, fühlen, entscheiden und tun: Ist es eine seelische Regung und wirkliche Notwendigkeit, die allen Beteiligten dient, oder ist es eine persönliche (gewohnheitsmäßige) Vorliebe, die aus unserer niederen Natur emporsteigt? Auch, wenn wir einem spirituellen Pfad folgen, springt uns das kluge Mental noch für lange Zeit wortreich zur Seite, um alle unsere Beweggründe, auch die unserer Vorlieben, Wünsche und vitalen Begierden, zu rechtfertigen und als absolute Notwendigkeit zu verkaufen. Das Ego ist tricky.
Selbst bei etwas Positivem wie spirituellen Zitaten oder Memes kann man seine Unterscheidungsfähigkeit schulen:
"Du bist einzigartig,
wertvoll,
liebenswert,
wichtig für die Welt ..."
Was ist hier gemeint mit "Du" – der ganze Mensch oder nur sein seelisches Wesen? Und wie versteht es der Leser? Was kommt beim Einzelnen an? Was macht es mit ihm?
Ein eher narzisstisch veranlagter Mensch wird in seinem Egoismus bestätigt werden, diese Worte werden sein ohnehin großes Ego noch mehr aufblähen. Denn sie sind Wasser auf seine Mühle, wo eher Demut und Bescheidenheit angebracht wären.
Ein bewussterer Mensch wird sie differenzierter wahrnehmen und eher überprüfen, wo er an sich noch arbeiten muss, um diesem Anspruch auch wirklich gerecht zu werden.
Und etliche Schattierungen dazwischen, so vielfältig wie die Menschen selbst.
Was versteht jeder von uns als Sinn des Lebens? Glücklich zu werden? Durch ein komfortables Leben in Wohlstand, ohne Krankheit und Leid? Sind wir damit bereits zufrieden?
Die Mutter: Dies schickte ich zur Konferenz der New Age Association. Sie hatten die Frage gestellt: "Besteht das Ziel des Lebens darin, glücklich zu sein?..." Darauf habe ich geantwortet:
Dies ist genau die umgekehrte Sicht der Dinge.
Der Sinn des menschlichen Lebens ist die Entdeckung des Göttlichen und seine Manifestation. Natürlich führt diese Entdeckung zum Glück, aber dieses Glück ist die Folge und nicht das Ziel an sich. Und dieser Irrtum, die bloße Folge für das Ziel des Lebens zu halten, war die Ursache des meisten Elends, das die Menschheit heimgesucht hat.
Satprem: Was verstehen sie denn überhaupt unter „Glück"!
Ja. Jeder denkt, es sei sein persönliches kleines Glück, und das macht die ganze Misere aus.
Sie sagten: "to be happy" [glücklich zu sein]: "Is the aim of life to be happy?" [Ist es das Ziel des Lebens, glücklich zu sein?]... UNGEHEUERLICH! Denn genau das hat alles entstellt, das ist die Ursache von allem. "Ich bin glücklich, wenn ich jemanden töte – deshalb töte ich jemanden". (Mutter lacht)
Satprem: Ja, immer stellt man die kleine Person ins Zentrum.
Ja, immer, immer.
(Mutters Agenda, 28. März 1970)
Wie viele Menschen glauben an ein höheres göttliches Bewusstsein, das hinter der Schöpfung steht und sie lenkt? Ohne das sie nicht dort wären, wo sie heute stehen?
Wie viele glauben an die Reinkarnation? In dem Wissen um den unsterblichen seelischen göttlichen Funken in ihrem Inneren, der diese Reise vor Äonen auf sich genommen hat?
Wie vielen Menschen auf diesem Planeten ist bewusst, dass ihre zahlreichen Inkarnationen einem bestimmten Zweck dienen, der in der nächsthöheren göttlichen Verwirklichung als Ziel gipfelt? Und dass es nicht die äußere Person ist, die all das lenkt, steuert und vermag?
Wie viele sind sich dessen bewusst, dass sie mehrere Persönlichkeiten gleichzeitig in sich tragen, die viele ihrer widersprüchlichen Denkweisen und innerer Konflikte ausmachen? Welche halten sie für "ich" ?
Räumen wir dem "Geist hinter den Dingen", der Weltenseele, die sich zusammensetzt aus der Vielzahl unserer Seelen, auch wirklich Raum ein, sich zu entfalten, oder handeln wir "in der Kraft oder der Schwäche unserer eigenen Selbstsucht", wie Sri Aurobindo es ausdrückte?
Geredet wird sehr viel in diesen Tagen, über Seele, die Irrungen und Wirrungen der New-Age-Bewegung und "wahre" Bewusstwerdung, Liebe und innere Werte. Doch Theorie und Praxis sind bekanntlich zweierlei. Denn grundsätzlich nimmt im Inneren seinen Anfang, was sich später im Außen entfaltet – im Kleinen wie im Großen, und nicht andersherum.
Um den Irrtum aufzuzeigen, ist es nötig, die wahre Individualität von Mensch und Nation zu erkennen. Diese liegt nicht in ihrem physischen, wirtschaftlichen, selbst nicht in ihrem kulturellen Leben, die nur Mittel und Möglichkeiten sind.
Sie liegen in etwas Tieferem, dessen Wurzeln nicht im Ich ruhen, sondern in einem Selbst, dem Einen in allem Unterschiedlichen, das das Wohl eines jeden auf der Grundlage der Gleichheit und nicht von Kampf und Herrschaft mit dem Wohl der übrigen Welt verbindet.
Sri Aurobindo
Das vitale `Ich´
Unser Vital ist einmal unsere Lebenskraft, unsere lebentliche Stärke, aber es enthält auch all die impulsiven und nicht unbedingt vernunftgesteuerten Regungen unserer niederen Natur, die sich im Laufe der Evolution ausgearbeitet haben, um unser Überleben zu sichern und unsere Entwicklung voranzutreiben. Es gibt ein höheres und ein niederes Vital.
Eine der hartnäckigsten Bewusstseinsebenen ist die des Stolzes. Innerhalb der linearen Dualität stellt Stolz eine erste Grenze dar, die den Übergang markiert zu höher schwingenden und heilsameren Bewusstseinszuständen. Stolz ist wesentlicher Grundbaustein unseres Egos und nicht einfach auszumerzen. Er ist ein wahres Chamäleon, das nur mit permanenter und schonungsloser Selbstbeobachtung identifiziert werden kann. Denn er ist gesellschaftlich anerkannt und wird bewusst unterstützt.
Stolz – der Weg heraus aus Scham, Schuldbewusstsein und Angst
Noch heute bestimmen der absichtsvoll am Leben erhaltene Schuldkult und Angst die Identität vieler Menschen. Nicht, weil sie `dumm´ sind, sondern weil jeder Mensch seinem eigenen Entwicklungsweg der Bewusstwerdung folgt, in seinem Tempo.
Stolz ist aus spiritueller Sicht ein erstes Auftauchen aus diesen niederen Bewusstseinsfeldern und verleiht den Menschen dementsprechend ein positives Gefühl von Selbstwert, wenn sie diese lähmenden und frustrierenden Ebenen endlich verlassen. Wir Menschen neigen dazu, uns permanent zu vergleichen und wir nehmen durchaus Unterschiede wahr.
Stolz ist in unserer Gesellschaft fast ausschließlich positiv besetzt. Das erkennt man sehr leicht, wenn man die Bilder-Suchmaschinen benutzt. Unter dem Begriff "Stolz" werden einem durchwegs Bilder angezeigt mit positiver Aussage. Man assoziiert Stolz tatsächlich mit Kraft, Heldentum, Stärke und positivem Selbstwertgefühl. Doch ist ein Selbstwertgefühl auf der Basis von Stolz wirklich tragfähig? Gibt es eine positive Seite von Stolz? Jein, es kommt, wie gesagt, darauf an, von welcher Bewusstseinsebene aus man ihn betrachtet. Aber dazu später mehr.
Die dunkle Seite des Stolzes sind Arroganz und Verleugnung von Integrität einer höheren Wahrheit, Charaktereigenschaften, die unser inneres Wachstum verhindern. Stolz liegt dicht bei Hochmut, und der kommt bekanntlich vor dem Fall, denn er basiert auf einem aufgeblähten Ego, sich für etwas Besonderes oder Besseres zu halten. Man grenzt sich damit ab – bewusst oder unbewusst. Wird die eigene Besonderheit von außen nicht entsprechend gewürdigt, erfährt man leicht die verletzliche Seite dieser defensiven Haltung, und wie schnell sie wieder zusammenbrechen oder in Aggressivität umschlagen kann.
In Wirklichkeit mündet Stolz schnell in eine antagonistische soziale Position, einem Sich-abheben von anderen, in Selbstüberhöhung und Selbstbewunderung. Er ist ein Ausdruck von Narzissmus und äußert sich individuell wie gesellschaftlich: Leicht kommt es zu Subkulturen, die sich als Gruppe von anderen als „besser“ oder „weiter entwickelt“ abgrenzen. Was automatisch mit sich bringt, dass man andere als „niedriger“ erachtet. Das beobachtet man nicht nur bei den sogenannten "Gutmenschen", "Ökofuzzies", "Lichtarbeitern" oder "Schlafschafen", um nur ein paar Beispiele zu nennen, sondern auch bei jenen, die sich in diesen Tagen selbst als "aufgewacht" bezeichnen.
Und bei jenen, die diese herabsetzenden Etiketten ohne jede weitere Überlegung ständig pauschal anwenden und damit der Illusion einer Trennung unterliegen. Eine Folgeerscheinung dieser dualen Wirklichkeit, in der sich die meisten von uns noch befinden.
Stolz strebt danach, sich selbst am Leben zu erhalten und aufzupäppeln, denn es fehlt das Gefühl der Ganzheit und Vollkommenheit, die sich selbst genügt. Ein stolzer Mensch braucht andere Menschen, um dieses Gefühl aufrecht zu erhalten, er will bewundert oder zumindest geachtet werden werden. Diese Dynamiken kann man überall beobachten, wo mehrere Menschen sich zu einer Interessengruppe zusammenfinden.
Stolz konkurriert gern, fühlt sich bedroht, ist anfällig für Neid auf Andere und erträgt nur schwer andere Meinung und Kritik, ohne augenblicklich empört hochzuschnellen und zur Rechtfertigung auszuholen oder sich beleidigt zurückzuziehen. Auch, wenn so mancher es unter seiner dauerlächelnden jovialen Mimik verbirgt.
Stolz ist nicht nur eine zerbrechliche Krücke, eine Zurschaustellung und ein Ausdruck von Mangel, er zieht paradoxerweise Angriffigkeit auf sich, ja er provoziert sie regelrecht. Es geht um den eigenen Wert, den andere gefälligst anerkennen sollen. Und das wird zuweilen höchst aggressiv bis militant eingefordert, was andere wiederum vor den Kopf stößt und verärgert.
Hier ist zu hinterfragen, worauf sich dieser Selbstwert tatsächlich stützt: Auf die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe oder Rasse? Auf gesellschaftliche Stellung oder Wohlstand? Auf Intelligenz? Angelerntes und angelesenes Wissen? Klickzahlen und Bekanntheitsgrad? Blinde Selbstüberhöhung?
Was bliebe übrig vom eigenen Selbstwert, wenn all das wegbrechen würde ...?
Im gewöhnlichen Sein ist Stolz immer in einer latenten Form als die Sucht nach Anerkennung vorhanden: man erwartet etwas.
Hat man noch das Bedürfnis, Selbstwert nach außen hin zu demonstrierten, zu beanspruchen oder zu „beweisen“, hat man ihn nicht wirklich.
Individuell betrachtet wird unsere Selbstachtung meist schon in der Kindheit grundgelegt, aber das muss nicht für das ganze weitere Leben gelten. In der Regel wird ein bedingungslos geliebtes Kind die Welt eher als sicheren Ort erfahren und freudiger erkunden als ein Kind, dem jede Unterstützung und Anerkennung fehlte. Aber es gibt auch Ausnahmen, abhängig vom Seelenweg:
Manche Kinder empfinden die elterliche Liebe ab einem gewissen Alter als erdrückend und entziehen sich ihr.
Der Wunsch mancher Eltern, jedes Unheil vom Kind fernhalten zu wollen, kann es willensschwach, empfindlich und fordernd machen und zu einer Überhöhung seiner eigenen "Wichtigkeit" führen.
Oft begeben sich Seelen bewusst in ein belastendes Umfeld, um eine besondere Stärke zu entwickeln.
U.v.m.
Die Mutter merkte an, Kinder würden etwa ab dem vierzehnten Lebensjahr spirituell mündig und seien dann in der Lage, spirituelle Gesetzmäßigkeiten zu verstehen. Diese Lernfähigkeit bleibt bis zu unserem Tod erhalten, wir können jeden Tag unseres Lebens damit beginnen, unserer seelischen Führung zu lauschen und zu folgen. Aus Sicht des Schöpfungsgeschehens sind wir alle Kinder, Kinder des Göttlichen. Das Selbstverständnis der kindlichen Hingabe ist eines der wertvollsten Instrumente auf jedem spirituellen Pfad.
Die Akzeptanz dessen und unser aller karmischen Begrenztheiten führt zu innerem Frieden und einer gesunden Demut gegenüber der Andersartigkeit unserer Mitgeschwister.
Wie kann man die Ebene von Stolz überwinden?
Dies ist der stark vereinfachte (!), mentale Versuch einer linearen Beschreibung und Richtungsgebung:
Stolz schwingt höher als Scham, Schuld, Groll, Kummer, Apathie oder Angst, er ist der erste Versuch, diesen lähmenden und zerstörerischen Bewusstseinsfeldern zu entkommen und in die Handlungsfähigkeit einzutreten. Deshalb wird er von vielen Menschen zunächst als etwas Positives erfahren.
Aber tatsächlich ist er äußerst fragil, weil er sich auf etwas Äußeres stützt. Und alles, was sich allein auf die narzisstische Energie des Egos stützt, gleicht einer Fassade, die leicht erschüttert werden kann.
Selten bewegen wir uns gleichmäßig und anhaltend von einer Bewusstseinsebene zur nächsten voran. Meist ist der Weg geprägt von Rückschlägen oder unsere Seele übernimmt freiwillig eine Inkarnation in schwierigen Lebensverhältnissen, um eine bestimmte Eigenschaft zu entwickeln, die sie bisher vernachlässigt hat, aus welchen Gründen auch immer. Bis sich eine höhere Bewusstseinsebene endgültig und unwiderruflich etabliert, existieren sie alle in einem Mischmasch nebeneinander in uns und bestimmen je nach Befindlichkeit und zahlreichen äußeren Einflüssen unser Gemüt. Lässt man jedoch endgültig den Bereich des Stolzes hinter sich und weitet sein Bewusstsein, dringt man vor in die wesentlich heilsameren Ebenen wie De-Mut, Akzeptanz, Neutralität, Bereitwilligkeit und Vernunft:
Es ist gesunde Demut, zu akzeptieren, dass unser wirkliches Sein aus einer unverletzlichen inneren Quelle gespeist wird, die unendlich größer ist als "wir".
Es erfordert Mut, alle Vorstellungen darüber, WER wir sind, loszulassen und nachzuforschen, WAS wir wirklich sind.
Initiiert durch die Absichtserklärung und Bereitwilligkeit, uns auf eine höhere Wahrheit einzulassen, was jedem noch so idealisierten Selbstbild überlegen ist.
Begleitet von einer bestmöglichen Neutralität (Sri Aurobindo nennt es Gleichmut) gegenüber den äußeren Ereignissen und ihrer Entfaltung, die wir nicht wirklich beurteilen können, sowie auch dem Weg anderer Menschen, denn unsere Wahrnehmung hat hier nur sehr oberflächliche bis gar keine Einblicke.
Vernunft ermöglicht es, über all diese Eigenschaften selbstkritisch und lösungsorientiert zu reflektieren.
Diese Eigenschaften schwingen alle auf einer höheren Ebene als Stolz und helfen gleichzeitig dabei, diese Grenze zu überschreiten.
Gehen wir weiter: Vernunft wiederum stellt innerhalb der linearen Dualität die Grenze dar zur Ebene der (bedingungslosen) Liebe, und seine Überschreitung führt uns in die erleuchteten Zuständen von Friede, Freude und Glückseligkeit. Unser gewöhnliches Metal ist eine der am schwierigsten zu überwindenden Grenzen, denn ab hier müssen wir unser Ego los- und die Führung des göttlichen Bewusstseins ohne Bedingungen zu-lassen und in den Glauben eintreten. An diesem Punkt sind wohl einige der bekannten Weisheitslehrer und spirituellen Sucher gescheitert. Aber ab hier betreten wir den Herrschaftsbereich der Seele. Und bis wir tatsächlich eins mit ihr sind, müssen wir uns dem (blinden) Glauben an Ihre Führung hingeben; bis wir die ersten höheren, unzweifelhaften Erfahrungen geschenkt bekommen. Und auch dann noch sind wir für eine lange Zeit Marktplatz der verschiedensten unsichtbaren universellen Einflüsse, die es zu unterscheiden und gegebenenfalls zurückzuweisen gilt.
Das Herz hat Schwingen
Es gibt Menschen, in denen die psychische Bewegung, der emotionale Impuls stärker ist als das intellektuelle Verstehen. Sie empfinden eine unwiderstehliche Anziehung für das Göttliche, ohne zu wissen, ohne die leiseste Ahnung zu haben, was es ist, was es sein kann, was es darstellt — nichts, keinen intellektuellen Begriff — aber eine Art Impuls, Anziehung, ein Bedürfnis, ein unausweichliches Bedürfnis.
Und diese Leute, die das haben, ich könnte sagen als eine Folge der Gnade, sie besitzen ein Mental, das sie nicht stört, nicht fragt, nicht diskutiert, sie kommen sehr schnell voran....
Es gibt andere, die zuerst verstehen, die sehr intellektuell sind, studiert haben, mit Worten und Ideen zu spielen vermögen, die dir brillante Vorträge über alle Philosophien, Religionen, alle menschlichen Entwürfe halten und die vielleicht Jahre brauchen, um einen Schritt voranzukommen. Weil sich das alles im Kopf abspielt.
Viele Dinge gehen im Kopf herum. Ich habe euch das bereits mehrere Male gesagt, der Kopf ist wie ein öffentlicher Platz. Es kann alles dort beliebig eintreten, kommen, kreuzen, herausgehen und eine Menge Unordnung stiften. Und Leute, die die Gewohnheit haben, mit Ideen
zu spielen, sind diejenigen, die am meisten behindert sind, weiterzukommen. Es ist ein Spiel, das hübsch ist und reizvoll. Es verschafft dir den Eindruck, du seiest bei weitem kein gewöhnlicher Mensch, nicht auf der Ebene des gewöhnlichen Lebens; aber das beschneidet die Flügel.
Die Mutter
DIE Regungen des Seelischen
Wahre Seelenstärke bedarf nicht der Akzeptanz, Anerkennung oder Wertschätzung von außen. Das Seelische rechtfertigt sich nicht, beißt nicht um sich und versteht sich nicht als etwas Besonderes.
Unserer Seele ist alles gleich-wert-ig, weil sie in allem das Göttliche sieht, in ewiger Entfaltung begriffen.
Wahre Seelenstärke basiert auf Integrität und Wahrheitsliebe, sich selbst und anderen gegenüber. Dafür nimmt sie auch leidvolle Erfahrungen in Kauf.
Anders als der Stolz gründet sie sich nicht auf ein Gefühl des Mangels, sondern erfährt sich als teilhabend an der Fülle von Allem, was ist. Sie genügt sich selbst.
Aus ihr resultiert ein Selbstwertgefühl, das durch nichts erschüttert werden kann, da es aus der göttlichen Quelle gespeist wird.
Seelische Stärke ist getragen von dem Bewusstsein der Einheit allen Seins, Trennung und Abgrenzung sind ihr befremdlich, wenngleich sie durchaus alles Lebensfeindliche erkennt und zurückweist.
Unser seelisches Wesen bedarf keiner mentalen Analyse oder komplizierter Denkprozesse, um zu verstehen. Es nimmt wahr, versteht und handelt unmittelbar.
Die Seele kennt keine Scham. Sie lässt sich weder mit unseren Vorstellungen von Moral erfassen, noch von ihnen binden. Sie ist absolute Freiheit und darf nicht verwechselt werden mit vitaler, ungehemmter Freizügigkeit oder gar dem, was wir unter der "Psyche" verstehen.
Tritt unser seelisches Wesen in den Vordergrund und übernimmt es die Führung, werden seine Regungen als so erfüllend und souverän wahrgenommen, dass alle niederen Bedürfnisse augenblicklich verstummen. Das Bewusstsein, das dann über uns in die Welt hineinstrahlt, ist unendlich machtvoll und transformierend.
Irgendwann begrüßt man es, die Bürde der begrenzten Kraft und Verausgabung des Egos, das regelmäßig einen entsprechenden Rückprall erdulden muss, nicht mehr tragen zu müssen, wenn das Göttliche mehr und mehr die Arbeit in und durch einen übernimmt.
Doch das Bedürfnis, von anderen Menschen anerkannt zu werden, dazu zu gehören, haftet einem noch für lange Zeit an. Wir sind nun einmal soziale Wesen, die sich erdgeschichtlich betrachtet vor noch nicht allzu langer Zeit aus dem Verband des tierischen Rudels herausentwickelt haben. Und dieses Schutzbedürfnis steckt noch in uns, auch in unserem Fleischkleid.
Deshalb macht uns auch die sogenannte spirituelle Einsamkeit des Wegs zu schaffen. Aber sie ist der Preis für das Entwickeln unserer gewollten seelischen Individualität, heraus aus der Konformität gesellschaftlichen Drucks. Diese Übergangsphase muss man aushalten. Bis der Moment kommt, wo man sich verbunden fühlt mit allem, was ist, und es keine Rolle mehr spielt, wo man sich aufhält. Der Wunsch nach Rückzug resultiert auf dem Weg des integralen Yogas aus dem Wunsch, der zunehmenden Überempfindlichkeit des Körpers Rechnung zu tragen.
Wie also kann sich eine nationenseele entfalten?
Die Zeit ist reif, dass wir alle die Ebene des Stolzes in seiner negativen Ausprägung bewusst durchschauen, entlarven, ihn ein für allemal hinter uns lassen und uns auf die Suche nach unserer Seele machen. Denn wir befinden uns in einem der Zeiträume, von denen Sri Aurobindo sagte, es seien "Zeiträume, in denen schon eine geringe Anstrengung zu großen Ergebnissen führt und das Schicksal ändert." Nutzen wir die Chance, sind wir auch in der Lage, die Seele in anderen zu erkennen und wertzuschätzen – individuell als auch die anderer Nationen. Und das ist fortwährende Bewusstwerdung und Arbeit an uns selbst.
Vielleicht ist es für manche Wortglauberei, wenn ich das Wort `Stolz´nicht gerne verwende. Ich bilde mir jedoch ein, zu erkennen, in welchem Sinnzusammenhang es jemand verwendet. Und vielleicht versteht man, was ich mit diesem Beitrag aufzeigen möchte. Es liegt mir fern, den Schuldkult zu befeuern, im Gegenteil.
"Ich muss und will mich nicht mehr dafür schämen müssen, Deutscher zu sein, ich bin vielmehr Stolz darauf, Deutscher zu sein!", ist der ersehnte Schritt heraus auf eine andere Bewusstseinsebene als jene, auf der man uns Menschen in den letzten Jahrzehnten bewusst gefangenhalten wollte: Der Ebene von Angst, eigener Minderwertigkeit und Ohnmacht. Und das durch gezieltes Ausspionieren und subtilen Missbrauch unserer Psyche, vor allem über die digitalen Medien; nicht zuletzt mit dem Ziel, uns davon abzuhalten, unsere Seele zu finden. Oder überhaupt erst zu glauben, dass sie unser wahres Sein ist, denn die widergöttlichen Strömungen sind sich der Macht bewusst, die davon ausgeht. Doch das Göttliche lässt sich auf Dauer nicht "einsperren", das seelische Wesen entwickelt sich trotz alledem weiter in den Menschen. Mit dem Supramental hat es jetzt einen unbesiegbaren Helfer an seine Seite bekommen.
Stolz kann also eine gesunde Übergangsstufe für einen selbst sein, solange er nicht mit der Verbissenheit eines trotzigen Kindes auf andere geschleudert wird, das von anderen bereits Bewunderung erwartet, bevor es sich überhaupt in all seiner Schönheit gezeigt hat. Sich jemandem überstülpen zu wollen als moralisches Vorbild oder gar "Retter" – sowohl individuell als auch als Nation, bedeutet, am selben Punkt stehenzubleiben und sich zugleich auf den Lorbeeren vergangener Zeiten auszuruhen.
Besser ist es, sich auf sich selbst zu konzentrieren und fortwährend sein Bestes zu geben: Äußerlich innerhalb des Aktionsradius, der einem zur Verfügung steht, innerlich gibt es keine Begrenzung, denn unser Entwicklungprozess endet NIE. Das bedeutet gerade heute, dass man zwar versuchen sollte, andere aufzuklären, um sie vor Schaden zu bewahren, sich aber nicht aufopfern darf, wenn man dabei nur auf eine Mauer des Unverständnisses und Schlimmeres stößt. Wenn jemand das nicht annehmen kann, ist er noch nicht so weit, und auch das ist sein gottgegebenes Recht und wird für ihn entsprechende Konsequenzen haben, wofür wir jedoch nicht die Verantwortung tragen. Wir sind nur für uns selbst verantwortlich vor Gott.
So hat auch jede Nation wie jedes menschliche Individuum das Recht, sich auf ihre Weise zu entfalten. Im Moment werden wir Zeuge davon, wie sich eine multipolare Weltordnung verwirklicht, die sich stützt auf die Akzeptanz der selbstbestimmten Lebensweise einer jeden Nation, angeführt durch die Vereinigung der BRICS-Staaten, der sich immer mehr Nationen anschließen.
Der nächste Schritt unserer spirituellen Reise ist, dass wir unser Bewusstssein weiten, bis es die gesamte Menschheitsfamilie umfasst.
Nein, ich bin nicht stolz darauf, Deutsche zu sein, aber meine momentane Inkarnation wurde aus bestimmten Gründen in diesem Land beschlossen. Ich erfreue mich am blauen Himmel mit den weißen Bauschewolken (wenn sie nicht gerade von Chemtrails zugesprüht sind), an der Weite und dem Duft der saftig-grünen weichen Hügellandschaft des Voralpenlandes und dem Anblick der Bergkette, die jeden Abend in einem anderen Licht erstrahlt, gleich einem wundervollen Gemälde. Deshalb bin ich zu jeder Jahreszeit regelmäßig mit der Kamera unterwegs.
Aber ich war ebenso gern in anderen Ländern und habe dort erfahren, dass ich mich selbst überallhin mitnehme, wo ich auch bin. Es machte keinen Unterschied.
Was ich bin und werde bestimmt, wie ich alles wahrnehme, wo auch immer ich mich aufhalte.
Ich bewundere die märchenhaften Schlösser, Zeugnis genialer Kreativität und erstaunlicher Baukunst; sowie ihre Geschichten und Geheimnisse über Freud und Leid, die sie uns erzählen aus vergangenen Tagen. Dieser traumhafte Anblick gehört zu meinem näheren Lebensradius. Ich kann mich regelrecht in diese Erhabenheit und Schönheit hineinverströmen.
Aber diese grandiosen Bauwerke findet man überall auf der Welt, und sie zeugen von der Schönheit, die im Höheren Spirit der Baumeistern selbst ihren Anfang fand.
Dasselbe Empfinden hatte ich auch, als ich durch die liebenswert schrulligen, kleinen Küstenortschaften Englands reiste, im Yosemite Nationalpark unter einem Sequoia stand oder umgeben von der wundervollen Kulisse des Montmartre oder der Ponte Vecchio den Straßenmalern zusah.
Ich liebe die erhebende Musik, die unsere großen deutschen Komponisten aus den Sphären der Ewigkeit empfingen und uns schenkten. Ihnen verdanke ich es, dass die Musik auch beruflich eine größere Rolle spielte in meinem Leben.
Aber ich liebte auch Liszt, Debussy, Grieg, Tschaikowski und viele andere.
Ich liebte es, in den vielen naturgeschützten Seengebieten spazieren zu gehen und in der einen oder anderen Alpe einzukehren. Man lernt dort immer wieder herzliche und offene Menschen kennen. Wer gern in der Bergwelt wandert, wird feststellen, dass es üblich ist, sich anzusehen und zu grüßen, wenn man sich begegnet. Ein sehr netter Brauch.
Aber ebenso gern spazierte ich an einem endlosen, menschenleeren Strand in Griechenland entlang, berauscht vom Duft des Meeres und dem Gefühl des wegschmelzenden Sandes unter meinen Füßen.
Heute bin ich viel im Netz unterwegs, da der Körper das Reisen nicht mehr zulässt.
Und ich amüsiere mich momentan über den urigen Charme der Bayern und Ossis und ihre ganz eigene Hassliebe zueinander, weil sie sich in manchen Dingen ähnlicher sind, als sie glauben. Aber so allmählich scheinen sie es zu begreifen.
Und vieles, vieles mehr.
Schönheit in allem, was ist, wahrzunehmen, nicht nur in dem, was ich für "meins" halte, ist eine Seelenqualität. Jedes "besser als" oder "wertvoller als" verschwindet dann, was die Beziehungen untereinander heilt und sie gleich-wertig macht.
Ich kann nachvollziehen, weshalb sich jetzt viele Menschen, nicht nur in Deutschland, rückbesinnen und versuchen, sich bewusst wieder mehr mit der althergebrachten Kultur ihres Landes zu identifizieren, was zu tun hat mit der Erhabenheit, Schönheit und unschuldigen Reinheit ihrer Entstehung und der Liebe, die unsere Ahnen in sie hineinlegten; viele noch zur Ehre und zum Lobpreis Gottes. Ein `Zurück´ zu dieser Vergangenheit verstehe ich als Zurückweisung der globalistischen Gleichmacherei, ihrer hässlichen Oberflächlichkeit, der Korruption aller menschlichen Werte und ihres Ausdrucks in dem Bestreben, den Menschen seinem wahren Sein zu entwurzeln.
Ein Großteil unserer prächtigen Architektur wurde bewusst verschüttet und vergraben, um das Vergessen von einer Inkarnation zur nächsten zu fördern, bei gleichzeitiger Umschreibung der Geschichtsbücher.
Die Natur wurde zweckmäßig "begradigt" und viele der angepriesenen menschlichen Umweltschutzmaßnahmen zerstören gerade das, was die Natur zu ihrer Selbsterhaltung und -Heilung so wundervoll eingerichtet hat.
Unsere Atmosphäre, unser Himmel wird vergiftet und verdunkelt und wir sollen immer mehr an eine graue, tote Welt gewöhnt werden, für deren Zustand man dann noch uns als Mensch die Schuld geben möchte, um weitere lebensfeindliche Maßnahmen zu rechtfertigen.
Ist es so schwer zu begreifen, wer hinter all dem steht?
Es wird Zeit, unsere Wohlstandsträgheit abzulegen und uns zu besinnen, weshalb wir auf dieser Erde inkarnierten.
"Ich bin stolz, Deutscher zu sein!" ist vielleicht ein erster entschiedener Ausdruck davon, wieder sich selbst finden zu wollen: seine Seele, sein seelisches Wesen, Schönheit, Weichheit, liebende Güte und Freude, die sich an der Gestaltung der eigenen Umwelt erfreut und ausdrückt. Aber auch wahre Seelenmacht und Seelenstärke, etwas, was viele Menschen noch nicht annehmen können, da man uns über Jahrzehnte Ohn-Macht als Tugend suggerierte in Form pervertierter Toleranz gegenüber vorgegebenen zweckdienlichen Ideologien der dunklen Eliten.
Und so wirken manche menschlichen Versuche, diese Macht wiederzuerlangen und zu demonstrieren, trotzig, unbeholfen, ungelenk und übertrieben, gleich vitalen Ausbruchsversuchen, gern mit dem Wort "Stolz" im Mund. Macht wird assoziiert mit äußerer oder moralischer Gewalt, weil die Menschen Macht über Jahrtausende auf eben diese schmerzhafte Weise erfahren haben. Aber die Macht der Seele ist etwas vollkommen anderes: Sie liegt in ihrem Gleichmut, alles hinzunehmen, auch vorübergehende Drangsal. Sie liegt in ihrem Mitgefühl für das Leid anderer, auch der "Bösen"; in ihrer Duldsamkeit gegenüber Zurückweisung und Ignoranz; in ihrer Beharrlichkeit, mit der sie für die Entfaltung des Göttlichen auf Erden wirkt, unerkannt, ohne Bewunderung oder Anerkennung, trotz Zurückweisung und wie lange es auch dauern mag, denn sie weiß um ihren letztendlichen Sieg. Aber ihre Macht liegt auch in der Kraft, in Liebe alte Strukturen zu zerschlagen, wenn Gott es von ihr verlangt, und nicht davor zurückzuweichen.
All das war nötig, um sich zu entscheiden
Um den Kreis zu schließen: Es brauchte einen Teil diese Schmerzes durch die absichtsvolle Zerstückelung des Volkes durch u.a. künstlich erschaffene und überhöhte Minderheiten, die man immer wieder subtil gegeneinander oder gegen das einheimische Volk ausspielte; die Bedrohung durch eine angebliche Pandemie bis hin zur Isolation, Existenzvernichtung und den einsamen Tod geliebter Angehöriger; die wieder einmal künstlich hochgeschaukelte Kriegsgefahr durch die Medien und der Aufbau einer lückenlosen digitalen Überwachung des "Wohlverhaltens" aller Bürger gegenüber dem Staat, statt dem Göttlichen, dem höchsten Schöpfer hinter allem, was ist. "So wahr mir Gott helfe" ist out und Etatismus sollte angestrebt werden als die neue Religion.
Ein regelrechter Erstickungsprozess, um die anerzogene Trägheit zu überwinden, die der Materie zu eigen ist. Um uns den Unterschied zwischen Ego und Seele zu lehren. Das erste kreist stets um die eigenen Bedürfnisse, sieht sich grundsätzlich als das Wichtigste im Leben an, nimmt wenig bis keine Rücksicht auf irdische Ressourcen oder die Bedürfnisse anderer, verlässt sich ausschließlich auf die eigene sehr eingeschränkte Wahrnehmung und Macht, erfährt sich als Mittelpunkt der Welt und diese in konzentrischen Kreisen um sich herum, während es überall Konkurrenz oder Feindseligkeit sieht, die es auszustechen gilt, um das eigene Überleben zu sichern.
Die liebende Seele hingegen ist sich des Einsseins mit Allem was ist, bewusst. Sie sieht in allem sich Selbst. Ihr Wirken geschieht aus dieser ganzheitlichen Position heraus, mühelos, freudig, in Einklang mit dem Göttlichen und zum Wohle aller Menschen als einem lebendigen `Organismus´. Die Zellen der linken Hand erfahren sich nicht als besser oder als Konkurrenz zu denen der Leber.
Dieser ganze wahnhafte Erstickungsprozess wird ein Ende haben, weil es so beschlossen ist. Das supramentale Wahrheitsbewusstsein übt permanenten Druck aus auf das irdische System, um alles Lügenhafte offenzulegen. Es bricht jetzt die verkrusteten Bewusstseinsformationen in den Tiefen des globalen Unterbewussten auf, die wir durch die Zeitalter unserer Evolution dort hinterlassen haben. Es spült sie nach oben in unser Gewahrsein, damit wir sie dem Göttlichen zur Transformation übergeben. Unser Mental ist dazu nicht in der Lage.
Viele Menschen besinnen sich durch diese globale Zuspitzung tatsächlich wieder auf wahre, höhere, innere Werte, weil sie der Verlust dieser wieder schmerzt. Noch schneller schreiten wir voran, wenn wir dem Göttlichen bewusst Raum geben, Es an die erste Stelle setzen in unserem Leben, damit es uns verwandelt und ungehindert durch uns wirken kann.
Doch nicht unter der Trophäe eines am Kreuz leidenden Körpers, denn es ist nicht das, was uns ein Jesus Christus mit auf den Weg gab. Dieses Bild des Scheiterns, der Ohnmacht und des Leidens hielten gerade jene bis heute am Laufen, die uns die Herrlichkeit des Höchsten lehren sollten, dass er sich in uns selbst zu verwirklichen sucht und wir dafür keiner Vermittler im Außen bedürfen. Jesus Christus lehrte uns genau das, was für mich sehr schön im Thomasevangelium zum Ausdruck kommt. Dafür wurde er umgebracht. Er kam zwar, um einen Teil der menschlichen Last zu läutern, aber er starb nicht "für unsere Sünden" am Kreuz als das ewige `Opferlamm´, das manche gern in ihm sehen: auf dass wir uns weiterhin benehmen können, wie es uns passt. Die Möglichkeit, zu scheitern, hatte er bewusst in Kauf genommen, aber dieses Ende hätte er sicher gern vermieden. Doch durch dieses immense Opfer verankerte er das Bewusstsein von Liebe, Mitgefühl, Dienen, Durchhalten und Opferbereitschaft für ein höheres, edleres, göttliches Ziel in diesem irdischen System, dessen es zum gegenwärtigen Zeitpunkt unserer Evolution bedurfte. In einer Zeit, als die Menschen des Leidens bereits müde waren.
Jene empfingen dieses Bewusstsein und trugen es bis heute weiter, die bereit dafür waren. Denn es sind Tugenden, die es als Gegenpol zum verschlingenden Ego in diesen Zeiten braucht. Aus diesen Tugenden und aus absoluter Wahrheitsliebe erwächst heldenhafter Mut, der die Dinge verändern kann. Denn es war nie das Ziel, dieser Welt zu entfliehen, sondern sie zu bewahren als Wohnstatt für zukünftige Verwirklichungen.
Nur eine größere Macht als die des Bösen kann den Sieg herbeiführen. Kein gekreuzigter, sondern ein strahlender Körper wird die Welt retten.
Die Mutter, 1957
Es ist ein wunderbarer Vorsatz, seine gegenwärtige Heimat zu lieben und aus dieser Liebe heraus mit Begeisterung zum Wohle seines Volkes zu handeln, sich mit all seinen Talenten als Teil von etwas Größerem zu begreifen und einzubringen. Nicht, um sich zu profilieren, sondern dienend. Ist man erst einmal an diesem Punkt angelangt, stellt man fest, dass Alles liebens-wert ist und man dehnt sein Bewusstsein immer mehr aus. Man macht den nächsten Schritt und den nächsten.
Der negative Beigeschmack von Dienen und Demut muss wieder zurechtgerückt werden, denn genau sie sind die Grundpfeiler bedingungsloser Liebe und alles andere als machtlos.
Immer wieder höre ich Menschen sagen: "Ich möchte etwas für diese Erde und die Menschen tun. Und wenn ich sie wieder verlasse, möchte ich es in dem Bewusstsein tun, dass ich stets versucht habe, sie zu einem besseren Ort zu machen."
Eine wundervolle Einstellung, erst recht dann, wenn man sich dafür der göttlichen Führung anheimstellt. Denn sie weiß besser als wir, was dafür nötig ist.
Der Planet Erde bedarf nicht der Rettung
Wir, die wir auf diesem Planeten Gast sind, sind diejenigen die gerettet werden müssen.
Die Erde hat schon etliche Hochzivilisationen überlebt, sie würde auch unsere Auslöschung überleben.
Niemand muss sich um den Klimawandel kümmern, keiner sollte in diesem selbstregulierenden System herumpfuschen, sondern sich den Veränderungen anpassen, wie es schon seit Jahrmillionen geschieht.
Auch hat der Höchste mit Sicherheit keinerlei Interesse daran, lebensgefährliche Asteroiden oder Sonnenstürme auf die Erde zu schleudern oder feindliche Aliens auf uns loszulassen, um unsere Evolution zu behindern, was für ein Unsinn.
Und wenn wir weiterhin freiwillig auf unsere gottgegebenen Selbstheilungskräfte verzichten und uns lieber auf die Giftmischerei und Barbarei der modernen Medizin verlassen, müssen wir mit den Folgen leben – bis wir lernen. Aber das sollte jeder Einzelne für sich selbst entscheiden dürfen.
Die Erde und die Menschheit spielen eine repräsentative Rolle im Universum für das Erklimmen der nächsten Evolutionsstufe. Eine neue Welt ist am Entstehen. Jede Nation dieser Erde mit ihrer ganz eigenen individuellen Seelenprägung tritt in diese Zukunft ein. Diese neue Welt macht an keiner der Landesgrenzen Halt, und sie ist aus einem anderen Stoff, als die jetzige. Unser aller Seelen sind es – als die eine Weltenseele –, die dieser Verwirklichung schon immer zustreben.
Diese `Neue Erde´ berücksichtigt unsere seelische Individualität, niemand braucht davor Angst zu haben, diese könnte verlorengehen, ganz im Gegenteil. Sie erfährt eine Erweiterung um das Unendliche, in grenzenloser Glückseligkeit und wirklicher Freiheit und Souveränität.
Niemand kann und wird das aufhalten.
Als die Menschheit erschaffen wurde, war das Ego das einigende Element. Die verschiedenen Zustände des Wesens waren um das Ego herum gruppiert; aber nun, da die Geburt der Übermenschheit vorbereitet wird, muss das Ego verschwinden und dem Psychischen [=seelische] Wesen Platz machen, welches allmählich durch göttliche Intervention geformt wurde, um das Göttliche im menschlichen Wesen zu manifestieren. Das Göttliche manifestiert sich durch den psychischen Einfluss im Menschen und bereitet so das Kommen des Übermenschentums vor. Das Psychische ist unsterblich und durch das Psychische kann die Unsterblichkeit auf Erden manifestiert werden.
Jetzt ist es also wichtig, sein Psychisches Wesen zu finden, sich mit ihm zu vereinigen und ihm zu erlauben, das Ego zu ersetzen, das sich entweder bekehren oder verschwinden muss. ...
Die Seele und das Psychische Wesen sind nicht genau dasselbe, obwohl ihre Essenz dieselbe ist. Die Seele ist der göttliche Funke, der im Zentrum jeden Wesens wohnt; sie ist identisch mit dem göttlichen Ursprung; sie ist das Göttliche im Menschen. Das Psychische Wesen wird im Laufe seiner zahllosen Leben in der irdischen Evolution fortschreitend um dieses göttliche Zentrum, die Seele, herumgeformt, bis die Zeit kommt, wo das voll ausgeformte und voll erwachte Psychische Wesen die bewusste Hülle der Seele wird, um die herum es sich formte. Und so mit dem Göttlichen identifiziert wird es sein vollkommenes Werkzeug in der Welt.
Die Mutter
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Zuletzt bearbeitet: April 2024
Weit entfernt
Wohin ich auch gehe, weit entfernt und überall,
immer wieder scheinst Du fortwährend durch das Dunkel der Nacht
und rufst nach mir.
Und wenn ich mich versteige, weit entfernt und wo auch immer,
hebst Du mich empor, höher als den Himmel,
durch die stürmische Nacht hebst Du mich empor.
Wann immer ich weine, weit weg und wo auch immer,
hörst Du mich rufen, wenn die Schatten fallen,
Dein Licht der Hoffnung zeigt mir den Weg.
Und wann auch immer ich mich versteige, weit entfernt und wo auch immer,
erhebst Du mich jenseits des Himmels,
durch die stürmische Nacht hebst Du mich empor.
(frei übersetzt)