Das Wirken unseres seelischen Wesens erfahren und fördern

 

 

 

Die Freude Gottes ist intim und wundervoll; sie ist Geheimnis und Verzückung, über die der gesunde Menschenverstand nur seinen Mund voll Spott ausgießt; die Seele aber, die sie einmal gekostet hat, kann nie mehr darauf verzichten, was für Pein, Not und Schande in der Welt sie auch bringen mag. 

 

Sri Aurobindo

 

Inmitten der Betriebsamkeit dieser Welt ein Moment der Stille ...

              alles weit ...         

  nichts fehlt ...

          reines Wohlgefühl, im Herzen und im Körper ... 

sanftes Rieseln ...

                            Tun, wie von unsichtbarer Hand geführt ...  

 Liebe ist ...

Staunen ...  

       Dankbarkeit ...

 

 

Hat man diese innere Harmonie des Seins einmal erfahren, ist nichts mehr so, wie es vorher war. Man weiß: Es ist möglich. Und nur, was man erfahren hat, ist tatsächliches Wissen.

Es ist kein Märchen, nicht die Illusion eines abgehobenen esoterischen Spinners, weder Einbildung, noch das Entschweben in lichte Höhen jenseits des Alltags. Es geschieht hier, in dieser Welt ...

 

Tritt unser seelisches Wesen in den Vordergrund, ist das eine absolut subjektive Erfahrung. Nicht beweisbar und am Anfang meist nur ein flüchtiger Moment.

Viele Menschen kommen damit im Laufe ihres Lebens unbewusst in Berührung: Wenn das rastlose Mental zur Ruhe gekommen ist und die vitalen Begierden und Wünsche schweigen. Sei es beim Lesen einer erhebenden Lektüre, auf einem Spaziergang fernab der geschäftigen alltäglichen Betriebsamkeit in der Natur oder beim Anblick des Sonnenuntergangs am Meereshorizont, dessen Weite unser Bewusstsein unmerklich an der Hand nimmt und ausdehnt.

Anderen passiert es inmitten der hektischen Betriebsamkeit eines Bahnsteigs, in der Untergrundbahn oder beim Autofahren. Es gibt keine Regel dafür, wann man mit einem derartig beglückenden Erlebnis beschenkt wird. Das seelische Wesen tritt für einen kurzen Moment in den Vordergrund. Ein plötzliches Aufwallen von Freude und Liebe kann uns die Tränen in die Augen treiben, Tränen der Glückseligkeit und Dankbarkeit für die stille Erhabenheit des Augenblicks, in dem die Welt vollkommen ist, so, wie sie ist. Es gibt nichts mehr zu wünschen, zu denken oder zu sagen.

Begleitend kann im Körper ein wundervolles "Rieseln" erfahren werden, kühlend, unter einem sanften Druck, dass man staunend innehält und in ihn "hineinlauscht". Besitzt man die innere Schau, fühlt man sich gebadet in ein lichtblaues oder goldenes Leuchten, das den Körper durchdringt und umgibt wie ein vibrierendes "Stäuben" aus Licht.

 

***

 

Kehrt nach solchen Momenten unser Tagesbewusstsein zurück, schlagen die ersten Worte gleich harten, überlauten Geschossen ein; erheben sie sich auch noch so lautlos in unserem Inneren. Man erfährt, wie sich der mechanische Denkkasper außerhalb unserer Kontrolle wie ein nichtswissender und ungehobelter Geselle aufdrängt und alles verdirbt. Unmittelbar wird das Sein als "kratzig" und "hart" empfunden, bis man sich wieder daran gewöhnt hat. Nur zu gern hätte man den Moment festgehalten. Aber genau dieses Wollen lässt ihn entfliehen.

 

Wie in den einführenden Kapiteln erwähnt, ist die dreifache Wandlung ohne die Führung des seelischen Wesens nicht möglich. Selbst wenn das Psychische Wesen, wie Sri Aurobindo es nannte, einmal in der Vordergrund getreten ist und man erste beeindruckende Erfahrungen hatte, ist es wahrscheinlich, dass es sich wieder in den Hintergrund zurückzieht. Die Transformation der verhüllenden Schichten nimmt erhebliche Zeit in Anspruch, und diese gottverbundene Instanz tut für lange Zeit ihre Arbeit von uns unbemerkt tief in unserem Inneren.

Im Laufe des Yoga verspüren wir immer unmittelbarer ein Unbehagen, wenn unser Reden, Fühlen und Handeln nicht der seelischen Führung entspricht. Weil wir es dazwischen anders erfahren haben, bewusst oder unbewusst. Natürlich wäre es uns am liebsten, wenn wir immer in dieser wundervollen Stimmung leben könnten. Aber da die Supramentale Transformation das Bewusstsein das Physische miteinbezieht, braucht es Zeit, bis unser seelisches Wesen ungehindert durch unsere Vorlieben, Begierden und Denkmuster die Führung im Handeln und im Körper übernehmen kann.

Trotzdem gelingt es uns im Alltag, mehr und mehr aus einer inneren meditativen Haltung heraus zu leben.

 

 

Die Seele, das seelische Wesen in dir, hinter dem Herzen, ist es, was wach ist und den Geist auf das Göttliche sammeln will. Die Natur des Geistes ist es, nach außen zu anderen Dingen zu gehen; doch wenn er das jetzt tut, gibt es im Herzen ein Unbehagen, die seelische Betrübnis, weil das Herz dies sogleich als falsch empfindet, und wegen des Widerstands gegen die wirkende Göttliche Kraft schmerzt auch der Kopf. Das kommt auf einer frühen Stufe oft vor, nachdem sich das Bewusstsein für die Sadhana geöffnet hat. 

 

Sri Aurobindo

 

 

Sich selbst beobachten

 

Je stärker unser innerer Guru wird, umso häufiger wird uns bewusst, dass es das seelische Wesen war, das für eine Weile mehr im Vordergrund stand als sonst:

Unsere Arbeit verrichtete sich wie von selbst, ohne Mühe und Anstrengung und die Zeit verflog im Nu.

Etwas, das wir sonst nicht gern erledigen, weil wir es nicht leiden können, haben wir diesmal nicht bewertet und einfach getan. Ohne die Zeit dabei wahrzunehmen.

Ein lang ersehnter Anruf, den wir erwarteten, kam genau zur rechten Zeit, als wir gar nicht damit rechneten.

Ein Problem hat sich aufgelöst und ist wie von selbst aus unserem Leben verschwunden. Manchmal können wir uns kaum daran erinnern, wieso wir es überhaupt als Problem betrachteten.

Das Verhältnis zu einer schwierigen Person klärt sich in uns und wir begegnen ihr mit Gleichmut und ohne jede Vibration oder Erregung.

Wir waren für eine Weile in ein anderes Bewusstsein eingetreten und das Leben ereignete sich "mühelos". Das passiert, wenn das seelische Wesen führt. Es nimmt dabei Einfluss auf unsere unsichtbare Vernetzung in dieser Welt und die Dinge fallen harmonisch an ihren Platz.

Dass wir in der Zeit so gut wie nichts geredet haben, weder im Außen, noch in gedanklichen Selbstgesprächen, merken wir erst mit zunehmender Bewusstwerdung. Wir fallen auf die Jahrtausende alte Notwendigkeit und Gewohnheit des ständigen Plapperkastens in unserem Gehirn immer wieder herein. Aber auch das vermindert sich.

 

Pflanzen und Tiere, vor allem Katzen, können uns diese wunderbare sich selbst genügende Ruhe und Liebe vermitteln, wenn wir sie beobachten und versuchen, tief in ihr Sein einzutauchen. Sie verfügen über kein vernünftelndes Mental wie der Mensch und sind unmittelbar mit dem Göttlichen verbunden. Schnell erntet man von den sanftmütigen Fellnasen einen vorwurfsvollen Blick oder wird mit Rückzug belohnt, wenn man sich in einer negativen oder rastlosen Stimmung befindet oder zu viel Lärm verbreitet. Umgekehrt suchen sie sofort unsere Nähe und überschütten uns mit ungestümen Liebesbezeugungen, je mehr wir mit unserer höheren Führung übereinstimmen. Jemand nannte sie sehr treffend "Zenmeister".

Sie miauen nur selten, und im Grunde meist dann, wenn sie mit ihrem menschlichen Freund in Kontakt treten wollen. Als spürten sie, dass es unsere Art der Kommunikation ist. Und sie sind – wie viele (Haus-)Tiere – zu einer bemerkenswerten seelischen Hingabe fähig, die uns Menschen gegenüber selbst dann nicht erlischt, wenn wir sie schlecht behandeln. Wir können von ihnen lernen. 

Was ist Instinkt? – Es ist die Gegenwart des Göttlichen im Genius der Spezies, und dies ist das Psychische der Tiere: ein kollektives, nicht ein individuelles Psychisches. Ich habe in Tieren all die Reaktionen – emotionale, affektive, sentimentale – gesehen, all die Gefühle, auf die die Menschen so stolz sind. 

Der einzige Unterschied ist der, dass Tiere nicht darüber sprechen und darüber schreiben können, daher betrachten wir sie als untergeordnete Wesen, weil sie uns nicht mit Büchern über das, was sie empfunden haben, überschwemmen können.

 

Die Mutter

 

 

Von der sogenannten "Herzensöffnung" wird in spirituellen Kreisen viel gesprochen. Mutter und Sri Aurobindo betonten regelmäßig, zuerst diese Einigung zu suchen, um sicher durch die Stürme der Umwandlung zu gelangen. Entsprechende Seminare oder geführte Mediationen können eine Hilfe sein, wenn wir ihrer benötigen. Aber sie sind nicht unbedingt erforderlich. Unser innerer Guru kommt uns gern entgegen, wenn wir ihn beharrlich und aufrichtig suchen. Wir können das zuhause in Meditationen üben, wobei Musik eine gute Unterstützung sein kann. Ist es die richtige, bewirkt sie aus sich selbst heraus, dass wir uns ihrer Schönheit öffnen.

Ein Weiten des Brustkorbs, als würde das spirituelle Herzzentrum alle körperlichen Grenzen vor Liebe zersprengen, ist eine übliche Erfahrung auf diesem Weg.

Meist ist es ohnehin der Ruf des seelischen Wesens, dass wir uns überhaupt auf die Suche nach ihm begeben.

 

 


 

 Die von innen her anhebende Führung (Sri Aurobindo) 

 

"Wenn das psychische Wesen in den Vordergrund tritt, dann ist automatisch ein Wahrnehmen dessen da, was wahr und unwahr, göttlich und ungöttlich, spirituell richtig und falsch ist. Die falschen vitalen und mentalen Bewegungen und Attacken sind sofort als solche bloßgestellt und fallen dahin und vermögen nichts auszurichten. Schrittweise werden das Vitale und das Physische ebenso wie der Geist dieses psychischen Lichtes, der psychischen Wahrheit, des gesunden psychischen Fühlens und der psychischen Reinheit voll. Die wahre verborgene Seele in uns, diese verhüllte psychische Entität, ist die Gottesflamme in uns, immer brennend, unauslöschlich selbst für jene geistige Unerwecktheit, die sich überhaupt noch keines spirituellen Selbstes, das unsere äußere Natur nur verdunkelt, bewusst ist. Sie ist eine Flamme aus Gott geboren, und als leuchtender Einwohner in der Unwissenheit flammt sie weiter in ihr, bis sie imstande ist, diese zum Wissen hinzuwenden. Sie ist der verborgene Zeuge und Aufseher, der heimliche Führer, das Daimonion des Sokrates, das innere Licht oder die innere Stimme des Mystikers. 

Es ist diese geheime psychische Entität, die das wahre ursprüngliche Gewissen in uns ist, tiefer als das konstruierte und konventionelle Gewissen des Moralisten, denn sie ist es, die uns allzeit auf Wahrheit und Recht und Schönheit hinweist, auf Liebe und Harmonie und auf all das, was eine göttliche Möglichkeit in uns ist, und sie beharrt, bis dies das Hauptverlangen unserer Natur wird. Es ist die psychische Persönlichkeit in uns, die als Heiliger, als Weiser, als Seher blüht. 

Wenn sie ihre volle Kraft erreicht, dann wendet sie das Wesen auf das Wissen um das Selbst und Gott hin, auf die höchste Wahrheit, das höchste Gute, die höchste Schönheit, Liebe und Seligkeit, auf die göttlichen Höhen und Weiten, und sie schließt uns auf, daß spirituelle Sympathie, Universalität und Einssein uns anrühren können.

Wo andererseits die psychische Persönlichkeit schwach ist, roh oder schlecht entwickelt, da fehlen die feineren Bezüge und Bewegungen in uns, oder sie sind arm an Charakter und Kraft, mag immerhin auch der Geist kraftvoll und glänzend sein, das Herz und seine vitalen Emotionen hart und stark und herrisch, die Lebenskraft dominierend und erfolgreich, das körperliche Sein reich und glücklich und dem Anschein nach ein Herr und Sieger. Es ist in diesem Falle nur die äußere Wunschseele, die psychische Pseudo-Entität, die regiert, und wir halten fälschlicherweise ihre Missinterpretationen der psychischen Wallungen und Strebungen, ihre Ideen und Ideale, ihre Wünsche und Verlangen für wahre Seelen-Substanz und für Reichtum spiritueller Erfahrung. 

Wenn die wahre psychische Person in den Vordergrund treten kann, an die Stelle der Wunschseele tritt und offen und ganz und nicht nur teilweise und verschleiert diese äußere Natur des Geistes, Lebens und Leibes regiert, dann können diese in Zeichen der Seele umgegossen werden, Zeichen dessen, was wahr, recht und schön ist, und schließlich kann die ganze Natur auf das wahre Ziel des Lebens hingewendet werden, auf den höchsten Sieg, den Aufstieg in die spirituelle Existenz.

 

 

Psychische Führung und Läuterung 

 

Sobald die Kruste der äußeren Natur springt, die Wände der inneren Trennung niederbrechen, bricht das innere Licht durch, brennt das innere Feuer im Herzen, die Substanz der Natur und das Gewebe des Bewusstseins klären sich zu größerer Feinheit und Reinheit, und die tieferen psychischen Erfahrungen, die nicht nur innermentalen oder innervitalen Charakters sind, werden in dieser subtileren, reineren, feineren Substanz möglich. Die Seele beginnt sich selbst zu entfalten, die psychische Persönlichkeit erreicht ihre volle Gestalt. Die Seele, die psychische Entität, manifestiert sich nun als das Zentralwesen, das Geist und Leben und Leib aufrecht erhält und die Grundlage all der anderen Kräfte und Funktionen des Geistes ist. Eine Führung, eine Regierung von innen her beginnt, die jede Bewegung dem Licht der Wahrheit ausliefert, alles Falsche, Dunkle, der göttlichen Realisation Feindliche zurückstößt. 

Jede Region des Wesens, alle Ecken und Enden desselben, jede Bewegung, Gestaltung, Richtung, Inklination des Denkens, Willens, Gefühls, Wahrnehmens, Handelns, Reagierens, der Motive, der Einstellung, der geistigen Tendenz, des Wünschens, der Gewohnheit des bewussten oder unterbewussten Physischen, sogar das völlig Verborgene, Getarnte, Stumme, Versteckte wird durch das nimmerirrende psychische Licht aufgehellt, seine Verwirrungen werden zerstreut, seine Verworrenheiten entwirrt, seine Dunkelheiten, Täuschungen, Selbsttäuschungen genau aufgezeigt und beseitigt. Alles wird geläutert, berichtigt, die gesamte Natur harmonisiert, gestimmt nach dem psychischen Tonschlüssel, in die spirituelle Ordnung gefügt. Dieser Prozeß kann sich überstürzen oder saumselig sein, je nach dem Maß von Dunkelheit und Widerstand, der in der Natur noch zurückgeblieben ist; aber ohne Stocken geht er, solange er noch nicht vollendet ist, voran."

 

 

 

Frage an die Mutter: "Kann das seelische Wesen von den feindlichen Mächten berührt werden?" 

 

"Die Welt oder Ebene des seelischen Bewusstseins ist jener Teil der Welt, und das seelische Wesen jener Teil unseres Wesens, der unmittelbar unter dem Einfluss des göttlichen Bewusstseins steht; die feindlichen Kräfte haben nicht den geringsten Einfluss auf sie. Sie ist eine Welt der Harmonie, und alles in ihr entfaltet sich von Helligkeit zu Helligkeit und von Fortschritt zu Fortschritt. Sie ist die Wohnung des göttlichen Bewusstseins, des göttlichen Selbstes im Einzelwesen. Sie ist ein Mittelpunkt von Licht, Wahrheit, Wissen und Schönheit, die das göttliche Selbst durch seine Gegenwart in jedem von uns allmählich erschafft; beeinflusst, geformt und bewegt wird sie vom göttlichen Bewusstsein, von dem sie ein Bestandteil ist. In jedem ist sie das innere Wesen, das ihr suchen müsst, um mit dem Göttlichen in euch in Fühlung zu kommen. Es ist der Mittler zwischen dem göttlichen Bewusstsein und dem gewöhnlichen; in der äußeren Natur offenbart es Ordnung und Gesetz des göttlichen Willens. Wenn euer Außenbewusstsein der Gegenwart des seelischen Wesens in euch innewird und sich ihm eint, dann könnt ihr das reine ewige Bewusstsein entdecken und in ihm leben. Statt, wie es bei den Menschen stets der Fall ist, vom Unwissen bewegt zu werden, werdet ihr der Gegenwart eines ewigen Lichts und Wissens in euch bewusst, und ihm überantwortet und weiht ihr euch ganzheitlich, um es in allem auszudrücken.

Denn das seelische Wesen ist der Teil in euch, der dem Göttlichen schon gegeben ist. Und indem sich sein Einfluss nach und nach von innen nach außen auf die stofflichsten Grenzen eures Bewusstseins zu verbreitet, wird es die Umwandlung eurer ganzen Natur bewirken. Die meisten sind sich der Seele in ihnen nicht bewusst; der Joga sucht euch ihrer bewusst zu machen, damit der Vorgang der Umwandlung, statt sich mühselig über Jahrhunderte hinzuziehen, in ein einziges Leben oder sogar in ein paar Jahre zusammengefasst werden kann.

Das seelische Wesen ist es, was den Tod überdauert, denn es ist das unsterbliche Selbst, es führt das Bewusstsein von Leben zu Leben weiter.

Das seelische Wesen hat die wahre Individualität des eigentlichen Individuums in euch; denn Individualität heißt eine jedem eigentümliche Ausdrucksweise, und euer seelisches Wesen ist einer der zahllosen Aspekte des einzigen Göttlichen Bewusstseins, das in euch Form angenommen hat. Doch für das seelische Bewusstsein gibt es nicht dies Gefühl der Trennung zwischen dem Einzelnen und dem Allheitlichen wie für die anderen Teile eurer Natur. Darin wisst ihr, dass das Einzelsein eure eigene Ausdruckslinie ist, doch erkennt ihr zugleich, dass dieser Ausdruck nur eine Vergegenständlichung des Einen Allbewusstseins ist. Es ist, als hättet ihr einen Teil eurer selbst aus euch herausgenommen und euch gegenübergestellt, um zwischen den beiden einen Austausch des Blicks und des Spiels zu ermöglichen. Diese Zweiheit war nötig, um eine objektive Bewegung herzustellen und sie zu genießen; aber für das seelische Wesen ist die Trennung, die die Zweiheit verschärft, nur eine Täuschung, ein Anschein und nichts weiter." (Gespräche mit der Mutter, 1929)

 

Gerade in Zeiten der Unrast und starker äußerer Beanspruchung ist es wichtig, immer wieder kurz innezuhalten, sich zu erinnern und auf das Herzzentrum zu konzentrieren: Es mit dem eigenen Atem einhüllen, auf die eintretende Stille warten und dann aus diesem Empfinden heraus mit dem, was wir gerade tun, fortfahren. Mit der Zeit wird man sich dabei zusätzlich der Verbindung unseres spirituellen Herzens mit den höheren mentalen Bereichen über uns gewahr. Hat man die innere Schau, kann man von ihm ausgehend einen leuchtenden, sich nach oben weitenden Lichtstrahl feststellen.

Sich auf diese beiden Bereiche zu konzentrieren, in der gleichzeitigen Hingabe an die Göttliche Führung, wurde von Sri Aurobindo als die wahre Haltung empfohlen.

Tatsächlich verleiht sie auf Dauer unserem Leben und Handeln eine andere Qualität.

 

 

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